Bundesliga

Wer vom Trainerwechsel beim 1. FC Köln profitieren könnte

Schultz muss Alidou, Kainz und Uth in Form bringen

Wer vom Trainerwechsel beim 1. FC Köln profitieren könnte

Alles neu im Januar: Kölns neuer Trainer Timo Schultz muss auch bislang wenig hilfreiche Spieler in Form bringen.

Alles neu im Januar: Kölns neuer Trainer Timo Schultz muss auch bislang wenig hilfreiche Spieler in Form bringen. picture alliance/dpa

27 Spieler hechteten am Freitagmittag durch das Kölner Franz-Kremer-Stadion. Es hatten sich auch einige Fans zum öffentlichen Training unter der Wintersonne versammelt, das Interesse an der Arbeit des neuen Cheftrainers ist groß. Wie geht Timo Schultz wohl das Projekt Klassenerhalt an?

Neuzugänge gibt es wegen der Transfersperre durch den internationalen Sportgerichtshof CAS zwar nicht, aber die Auswahl an Profis ist groß genug. Und Stück für Stück kehren auch die letzten Verletzten und Angeschlagenen zurück: Beim Jahres-Auftakt gegen den 1. FC Heidenheim am 13. Januar dürfte Schultz nahezu den kompletten Kader fit beisammen haben.

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Bis dahin steht immerhin ein Testspiel gegen Drittligist Rot-Weiss Essen an (Samstag, 14 Uhr, LIVE! bei kicker), in dem der 46-Jährige so viel wie möglich ausprobieren möchte. Gegen Heidenheim sollte seine Personalauswahl angesichts von bislang mageren zehn Punkten dann besser sitzen. Schultz weiß, unter welchem Druck er und das Team bereits beim ersten Ligaspiel stehen.

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Gut möglich, dass es dann auch Überraschungen geben wird. Denn Schultz' Aufgabe wird es auch sein, die Spieler in Form zu bringen und zu Faktoren zu machen, die bislang ihren Erwartungen hinterherliefen.

Eine unbefriedigende Situation für alle Parteien

Da wäre vor allem Faride Alidou. Der 22 Jahre alte Flügelangreifer kam im Sommer als Leihgabe von Eintracht Frankfurt, stand seitdem aber nur neunmal auf dem Platz, nie über 90 Minuten. Ein paar Mal fehlte er sogar komplett im Kader, bei seinen Einsätzen enttäuschte er meist komplett. Die Zeiten, in denen der halben Bundesliga Interesse am ehemaligen U-21-Nationalspieler nachgesagt wurde, sind vorbei.

Eine unbefriedigende Situation für alle Parteien, ein Abbruch der Leihe stand trotzdem nie zur Debatte. Vielmehr pokerte Alidou auf einen Trainerwechsel - und hofft nun, dass sich unter Schultz auch seine Situation ändert. Das Tempo und seine Fähigkeiten im Eins-gegen-eins könnte der FC jedenfalls gut gebrauchen.

Der Youngster hatte die Nase vorn

Auch für Leart Paqarada dürfte sich eine neue Chance ergeben. Der Linksverteidiger stand die ersten zehn Saisonspiele in der Startelf, dann zog ihm Baumgart erst den gelernten Innenverteidiger Dominique Heintz und schließlich sogar den 19 Jahre alten Max Finkgräfe vor. In der internen Rangordnung stand Finkgräfe spätestens nach seinem couragierten Auftritt beim 0:2 gegen Union Berlin (kicker-Note 3,5) vor den beiden erfahrenen Konkurrenten.

Nun darf auch Paqarada, den zuletzt eine Muskelverletzung stoppte, wieder hoffen. Schultz kennt den 29-Jährigen aus gemeinsamen Zeiten bei St. Pauli, wo Paqarada ein absoluter Leistungsträger war und zu einem der Top-Linksverteidiger der 2. Liga wurde.

Dann wäre da noch Mark Uth. Die Qualitäten des gebürtigen Kölners sind unbestritten, der Offensivspieler kann Partien lenken und entscheidende Impulse in Richtung Tor setzen. Allerdings brachte Baumgart den Routinier nach dessen Rückkehr oft von der Bank und zweifelte daran, dass Uth bereits komplett fit sei.

Gegen Union hielt der immerhin 74 Minuten durch (kicker-Note 4), hat aber durchaus auch starke Konkurrenz auf der Zehnerposition hinter dem wohl gesetzten Stoßstürmer Davie Selke.

Fängt sich der Kapitän?

Und schließlich Florian Kainz. Der Kapitän spielte bereits als Sechser, linker Flügelspieler und Zehner. Wohin mit ihm? An dieser Frage entzündeten sich in Köln so einige Diskussionen, richtig überzeugen konnte der Kapitän in keinem seiner 16 Auftritte bislang.

Für seine Paraderolle vorne links hielt ihn Baumgart zu langsam, auf der Zehn können Luca Waldschmidt und Uth auftrumpfen. Und im defensiven Mittelfeld leistete sich das Duo Dejan Ljubicic/Eric Martel jedenfalls keine dramatischen Aussetzer.

Viele Fragen, die Schultz klären muss. Der RWE-Test dürfte einen ersten Hinweis auf seine Lösungsansätze liefern. Das Heidenheim-Spiel ist dann gleich der erste Härtetest dafür.

Jim Decker

Das "Risiko" mit Schultz: Droht Köln ein Schicksal wie Schalke?

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