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NFL: Wer hätte das gedacht? Das Quarterback-Drama der 49ers in fünf Akten

NFL: San Francisco vom Verletzungspech verfolgt

Wer hätte das gedacht? Das Quarterback-Drama der 49ers in fünf Akten

Wurde auch noch vom Verletzungspech heimgesucht - ausgerechnet im NFC-Finale: 49ers-Rookie Brock Purdy.

Wurde auch noch vom Verletzungspech heimgesucht - ausgerechnet im NFC-Finale: 49ers-Rookie Brock Purdy. Getty Images

Trey Lance, dem Third Overall Pick des NFL-Drafts 2021, hatte San Franciscos Head Coach Kyle Shanahan vor dieser Spielzeit das Vertrauen ausgesprochen. Mit dem modernen Quarterback sollte nach den Jahren mit Jimmy Garoppolo eine neue Zeitrechnung in der Bay Area eingeläutet werden.

Das Unterfangen missglückte allerdings früh. Denn Lance blieb direkt in Week 1 beim verregneten Spiel gegen die Chicago Bears, das die Niners mit 10:19 verloren, mit einer Interception und einer Passquote von unter 50 Prozent angekommener Pässe blass, ehe er sich am 2. Spieltag gegen die Seattle Seahawks noch im ersten Viertel den rechten Knöchel brach - feststehendes Saison-Aus inklusive.

Also rückte doch wieder Garoppolo, der entgegen der Erwartungen in der Offseason nicht abgegeben worden und dafür als teuerster Back-up gehalten worden war, wieder ins erste Glied. Doch auch dieses Vergnügen, das ergebnistechnisch gut gelaufen war, war nicht von langer Dauer. In Week 13 beim 33:17 gegen die Miami Dolphins verletzte sich nämlich auch der einstiege Patriots-Lehrling von Tom Brady - Fußbruch. Der nächste Schock für die Niners, die sich aber auch davon zu erholen wussten.

Genauer gesagt erholten sie sich mit Brock Purdy, dem als letztes gedrafteten Spieler 2022 - "Mr. Irrelevant". Inklusive seines Einsatzes gegen Miami nach der Garoppolo-Verletzung gewann der Rookie-Spielmacher jedes (!) seiner Regular-Season-Spiele und sah dabei oft richtig gut aus.

Purdy raus, Johnson auch, Purdy wieder drin

Und die so defensivstarken sowie mit Running Back Christian McCaffrey auch im Laufspiel mächtig gepolsterten Mannen aus San Fran rollten souverän in die Play-offs - und dort ins NFC-Finale bei den Philadelphia Eagles an diesem Sonntag.

Hier wurde das Verletzungspech der Kalifornier auf dieser wichtigen Football-Position aber auf die Spitze getrieben. Beim erst sechsten offensiven Snap in Philly war NFL-Neuling Purdy von Pass Rusher Haason Reddick attackiert, vom Ball getrennt (Fumble) und hart am Ellenbogen der Wurfhand getroffen worden. Purdy musste raus und behandelt werden, also kam der 35-jährige Veteran Josh Johnson rein - mittlerweile schon der vierte Quarterback in dieser 49ers-Saison.

Zum 23. Mal hatte Johnson bei einem NFL-Team angeheuert, allein zum vierten Mal in San Francisco. Und nach Kadernominierungen bei 13 unterschiedlichen Mannschaften stand der Oldie erstmals in den Play-offs - und dann gleich im NFC-Finale, einen Schritt vom Einzug in den Super Bowl entfernt. Doch auch für Johnson lief es nicht, sportlich und verletzungstechnisch. Der Ersatzmann vom Ersatzmann vom Ersatzmann wurde ebenfalls wurde ebenfalls zu Boden gebracht - und erlitt eventuell eine Gehirnerschütterung. Deswegen musste der Routinier für weitere Untersuchungen vom Feld.

Die Folge: Purdy kehrte ohne funktionierenden Wurfarm zurück, konnte sichtlich nicht werfen und übergab im Grunde nach den Snaps nur noch für Läufer McCaffrey, der sich übrigens einen anderen Helm mit funktionierendem Funkkontakt besorgt hatte. "CMC" wäre der nächste Quarterback und damit der fünfte (!) Spielmacher in der Reihe dieser kuriosen Geschichte gewesen.

Wenig verwunderlich schlugen die Hausherren, die Philadelphia Eagles, daraus immer mehr Kapital - und zogen gegen die lange Zeit funktionierende Defense San Franciscos immer mehr davon in Richtung Super Bowl. Am Ende stand ein klares 7:31.

Hier geht's zum Spielbericht: San Francisco 49ers im Quarterback-Pech - Philadelphia Eagles spazieren in den Super Bowl

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