Bundesliga

Wendell ist ein großes Versprechen

Leverkusen: Castro bleibt wohl

Wendell ist ein großes Versprechen

Der zukünftige Leverkusener Wendell überzeugt körperlich und mit seinem Offensivdrang.

Der zukünftige Leverkusener Wendell überzeugt körperlich und mit seinem Offensivdrang. Getty Images

Julian Brandt wechselte im Winter von Wolfsburg nach Leverkusen und konnte die hohen Erwartungen nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen. Der 18-Jährige avancierte in einer bisweilen taumelnden Bayer-Elf zu einem Fixpunkt, als er nach sechs Einwechslungen auch sechs Mal in der Stammformation auftauchte. In die neue Spielzeit geht der offensive Mittelfeldspieler also mit einer gehörigen Anzahl von Pluspunkten.

Den zwölf Spielen für Brandt stehen gerade mal zwei Kurzeinsätze bei Seung-Woo Ryu gegenüber - eine bescheidene Bilanz. Doch Leverkusens Manager Michael Reschke lässt wissen, dass man "äußerst zufrieden" sei mit der Entwicklung des leichtgewichtigen Flügelspielers, der bei 1,71 Meter Körpergröße 59 Kilogramm auf die Waage bringt. Laut Reschke seien im Training die erhofften Fortschritte zu sehen, und zumindest unter Gleichaltrigen trumpft der 20-Jährige auf.

Die Leverkusener haben den 20-Jährigen bis Jahresende ausgeliehen, zudem besitzt Bayer eine Kaufoption, die demnächst gezogen werden soll. Ryu gehörte zu Südkoreas Team beim U-20-Turnier im französischen Toulon und hat dort die Beobachter überzeugt: Zwei, drei Interessenten haben Kontakt zu Bayer aufgenommen, wahrscheinlich wird der Offensivmann an einen ambitionierten Zweitligisten ausgeliehen.

Brandt also über dem Soll, Ryu im Soll und mit Wendell Borges Nascimento Talent Nummer drei in der Pipeline. Der Brasilianer trumpfte ebenfalls beim Jugendturnier in Toulon auf, begeisterte die zahlreichen Beobachter, doch es war Leverkusen, das den Linksverteidiger von Gremio Porto Alegre für 5,5 Millionen Euro verpflichtete. Ein vielversprechender Schachzug, denn der 20-Jährige präsentiert sich in bester körperlicher Verfassung und in Topform, besticht neben großer Schnelligkeit mit einem ausgeprägten Offensivdrang und ist auch technisch bestens ausgebildet.

Auch von der Einstellung her scheint er zu passen. Ganz professionell hat Wendell den Bayer-Bossen auch schon versichert, er werde sich trotz der zusätzlichen Beschäftigung in Frankreich sehr frühzeitig in Deutschland einfinden, um sich schon ein bisschen einzuleben, bis er unter dem neuen Trainer Roger Schmidt zum Trainingsauftakt am 30. Juni erscheint.

Castro bleibt Bayer wohl treu

An diesem Tag dürfte Wendell dann auch Bekanntschaft machen mit Gonzalo Castro, der sich in der Endphase der vergangenen Spielzeit mit unüberhörbaren Abwanderungsgedanken trug. Schmidt hat bereits ein Gespräch mit dem Leverkusener Dauerbrenner geführt; auch der neue Trainer baut auf den Allrounder. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Castro bleibt", betont Reschke, "ist sehr hoch."