Bundesliga

Weisers Challenge mit Werder: "Langfristig Champions League"

Über seine Verlängerung nach einigem "hin und her"

Weisers Challenge mit Werder: "Langfristig Champions League"

Bleibt Werder treu: Mitchell Weiser.

Bleibt Werder treu: Mitchell Weiser. IMAGO/kolbert-press

Dass bei Mitchell Weiser Tränen flossen, lag nach Schlusspfiff nicht nur am Abschied von Christian Groß ("Ich musste da ziemlich heulen") - sondern hatte auch damit zu tun, dass "ich das Ziel, das man jetzt vielleicht noch hätte erreichen können, trotzdem immer noch vor Augen hatte". Zwei erzielte Tore fehlten dem SV Werder Bremen letztlich lediglich zu Tabellenplatz acht, der schon in dieser Saison für eine europäische Qualifikation reichen könnte - und Möglichkeiten hatte es beim 4:1-Sieg gegen den VfL Bochum dazu in Hülle und Fülle gegeben.

Auch Weiser haderte mit seiner eigenen von zahlreichen vergebenen Großchancen: "Ich weiß nicht, warum ich da so in die Mitte geschossen habe." Jedenfalls empfand er es als "sehr ärgerlich" und "bitter", dass es so nichts mehr geworden war mit Europa. "Aber im Endeffekt haben wir es im Laufe der Saison irgendwo liegen lassen", so der 30-Jährige: "Ich glaube, wir hatten einige Serien, als wir nicht gewonnen haben. Und ja, da geht es für mich nächstes Jahr darum, besser zu sein."

Weiser: "Ich liebe halt die Challenge"

Diese Herangehensweise war ja auch die Prämisse gewesen, warum der Klub am Tag vor dem letzten Heimspiel die Vertragsverlängerung von Weiser bekanntgeben konnte: Der rechte Schienenspieler, der sonst ablösefrei gewesen wäre, will mehr. Was er nun auch noch mal ziemlich konkret öffentlich untermauerte: "Ich liebe halt die Challenge", so der U-21-Europameister von 2017: "Ich bin in der zweiten Liga hierhergekommen, dieses Jahr haben wir im Gegensatz zur letzten Saison einen Schritt nach vorne gemacht. Und das will ich einfach krönen und helfen, den Verein dahin zu bringen, wo er hingehört."

Dass damit nur das europäische Geschäft gemeint sein konnte, war natürlich klar - doch auf Nachfrage ließ Weiser dann auch durchblicken, wie groß seine Ambitionen wirklich sind: "Der nächste Schritt für uns ist es, international zu spielen - und langfristig gesehen muss Werder in die Champions League."

Weiser über Verbleib: "Man spielt mit mehreren Gedanken"

Auch deshalb habe er sich für einen Verbleib in Bremen entschieden, trotz einigem "hin und her" im Vorfeld: Die Unterschrift hatte sich letztlich über Wochen gezogen, zumal Weiser ursprünglich schon im vergangenen Sommer verlängern sollte. "Klar spielt man mit mehreren Gedanken", sagte der Profi und sprach über das Interesse anderer Klubs, das es "natürlich gab, weil ich ablösefrei war - aber konkret habe ich Werder immer gesagt, dass, wenn alles passt, ich auf jeden Fall hierbleiben will", erklärte Weiser: "Und ich bin froh, dass es dann auch so gekommen ist."

Tim Lüddecke

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