2. Bundesliga

Weinzierl stärkt Möller Daehli: "Unser bester Fußballer"

Nürnberg steht vor einer wichtigen Woche mit Magdeburg als "sehr gefährlichem" Auftakt

Weinzierl stärkt Möller Daehli: "Unser bester Fußballer"

Nürnbergs Mats Möller Daehli sucht nach seiner Bestform.

Nürnbergs Mats Möller Daehli sucht nach seiner Bestform. IMAGO/Zink

Den Auftakt besagter Woche bildet am Sonntag im Max-Morlock-Stadion der Aufsteiger und Tabellennachbar Magdeburg (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker), der einen Punkt hinter dem FCN auf Rang 15 rangiert.

In dem Kellerduell wartet auf den Club eine Aufgabe, die Weinzierl als "sehr gefährlich" erachtet. Das beginnt damit, dass der Traditionsklub aus dem Osten in den beiden vergangenen Spielen gegen die Top-Klubs HSV und Heidenheim vier Punkte geholt hat und setzt sich über dessen Spielweise fort. Die mit den meisten Toren und Siegen aufgestiegenen Magdeburger agieren nämlich auch in Liga 2 für einen Aufsteiger untypisch offensiv und versuchen in der Regel, über Ballbesitz zum Erfolg zu kommen. "Als eingespielte Mannschaft verfügen sie über gute Automatismen und sind sehr spielstark", so Weinzierl über den Gegner, der in der Liga bislang im Schnitt mit dem meisten Ballbesitz aufwartet. Dass er aber auch zugleich die schlechteste Abwehr stellt, sagt laut dem FCN-Coach viel über ihn aus - und gibt zugleich die Marschroute für die Franken vor: stabil stehen, dann gut umschalten, um in die Lücken der gegnerischen Abwehr zu stoßen.

Der Haken daran: Ob die Magdeburger am Sonntag wirklich ihren Spielstil wählen werden, ist fraglich. Bei ihrem 3:2-Coup beim HSV vor zwei Wochen wurden sie ihm untreu, standen mit einer Fünfer- statt einer Dreierkette ungewöhnlich tief, ließen Ballbesitz Ballbesitz bleiben und setzten auf Konter. Da der FCM-Trainer Christian Titz nun davon spricht, dass der Druck ganz klar beim FCN liege, deutet dies auf eine Wiederholung der HSV-Taktik hin. Auch in dem Wissen, dass es gegen einen Gegner geht, der gelinde ausgedrückt Probleme mit dem Toreschießen hat.

Der Club erzielt die wenigsten Tore

Siehe den jüngsten Auftritt des FCN in Kaiserslautern, bei dem die Franken, die bislang die wenigsten Treffer der Liga erzielt haben, keine einzige Torchance verbuchten. Und dies lag nur bedingt an den Stürmern an sich, sondern in erster Linie am Zuliefererdienst. Der war praktisch nicht vorhanden, beziehungsweise nur schlecht, weil nicht verwertbar. Mit ein Grund dafür war, dass an Spielmacher Mats Möller Daehli das Spiel komplett vorbeilief. Überhaupt steckt der norwegische Nationalspieler seit Monaten in einer Krise: In dieser Saison liegt sein Notenschnitt nicht von ungefähr bei 4,0, lediglich zwei Assists schlagen zu Buche, seine Bilanz in den Pflichtspielen zuvor in diesem Jahr liest sich mit einem Tor und zwei Vorlagen nur unwesentlich besser.

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Auch wenn der 27-Jährige als prägende Figur des FCN-Spiels nicht nur an Toren und Vorlagen gemessen werden darf, so ist besagte Quote für einen Spieler seiner Güte und wie auch angesichts der Freiheiten, die er trotz aller Defensivaufgaben genießt, eine höchst dürftige. An seiner Wertigkeit für den FCN besteht dennoch kein Zweifel. "Er ist unser bester Fußballer", unterstreicht Weinzierl, um anzufügen, dass er zudem ein ganz wichtiger Faktor für das Offensivspiel ist. Anders ausgedrückt: Wenn Möller Daehli nicht sein Potenzial auf den Platz bringt, bricht für den FCN ein gewichtiger Teil weg, was das kluge wie gute Aufbauen und Ausspielen von Angriffen anbelangt.

Findet Möller Daehli zur alten Form?

Der Norweger selbst ist sich als sehr selbstkritischer wie auch sensibler Spieler seines Tiefs sehr wohl bewusst, entsprechend macht es ihm auch zu schaffen. Auch wenn der Trainerstab versucht, ihn aufzubauen, indem er ihm sein Vertrauen versichert, so muss er den Weg aus der Krise in erster Linie selbst finden. Zum Beispiel mit laut Weinzierl "harter Arbeit" im Training, was für Möller Daehli allerdings ohnehin immer Programm ist. So gesehen war es gar nicht nötig, dass der FCN-Coach nun erwähnte, wie eminent fleißig der Norweger in dieser Woche trainiert hätte: An seiner Einstellung hat es ohnehin noch nie Zweifel gegeben. Ob ihm gegen Magdeburg die ersten Schritte hin zur alten Form und zur alten Wichtigkeit für den FCN gelingen, ist dennoch fraglich - zumal er im Training einen Schlag abbekommen hat, den der Trainer derzeit als normales Wehwehchen einordnet. Allerdings stehen noch zwei Einheiten aus.

Dass mit einem verbesserten Möller Daehli die Nürnberger Siegchancen steigen würden, stellt indes niemand in und um den Club infrage. Apropos verbessern: Auch die Defensivleistung der Mannschaft bedarf mit Blick auf die Partie auf dem Betzenberg einer klaren Steigerung. Zwar stand dort zum vierten Mal die Null, doch die Stabilität, die Weinzierl seiner Mannschaft beim FCK attestiert, war im Vergleich zu den vorausgegangen drei Zu-null-Spielen eher nicht vorhanden. Ließen die Franken zuvor wenig bis nichts zu, und war die Null somit jeweils die verdiente Folge, so basierte sie beim FCK auf Glück und einem starken Torhüter Christian Mathenia.

Chris Biechele

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