Int. Fußball

Wegen Russland-Wechsel: Norwegen streicht Normann

Normann wird vorerst nicht mehr berücksichtigt

Wegen Russland-Wechsel: Solbakken streicht norwegischen Nationalspieler

Das Bild wird es im September nicht geben: Stale Solbakken wird Mathias Normann erst einmal nicht mehr nominieren.

Das Bild wird es im September nicht geben: Stale Solbakken wird Mathias Normann erst einmal nicht mehr nominieren. IMAGO/Bildbyran

Zwölfmal spielte Mathias Normann für die norwegische Nationalelf, weitere Einsätze werden erst einmal nicht hinzukommen. Nach Angaben von Norwegens Fußballverband teilte Nationaltrainer Stale Solbakken am Montagnachmittag dem Mittelfeldspieler mit, dass dieser für die nächsten Länderspiele Ende September nicht berücksichtigt werde.

Der Grund: Normann habe erklärt, "dass er bereit ist, bei einem neuen russischen Verein zu unterschreiben". Am Dienstag wechselte der 26-Jährige, der gerade von einer einjährigen Leihe bei Norwich City zum russischen Erstligisten FK Rostow zurückgekehrt war, auf Leihbasis mit Kaufoption zu Ligakonkurrent Dynamo Moskau.

Stale und ich sind uns einig, dass Normann Norwegen nicht vertreten kann, wenn er jetzt für einen neuen russischen Verein spielt.

Verbandspräsidentin Lise Klaveness

"Grundsätzlich ist es nicht die Aufgabe des Verbandes, sich zur Vereinswahl von Nationalspielern zu äußern, aber wir befinden uns jetzt in einer außergewöhnlichen Situation", wird Präsidentin Lise Klaveness in der Mitteilung ihres Verbandes zitiert. "Der gesamte norwegische und europäische Fußball ist sich einig, gemeinsam Druck auf Russland als Kriegspartei auszuüben, das seine Machtpositionen im Sport auch sehr aktiv genutzt hat."

Alle russischen Teams seien von internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen. "Stale und ich sind uns einig, dass Normann Norwegen nicht vertreten kann, wenn er jetzt für einen neuen russischen Verein spielt", so Klaveness weiter.

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Normann, der im September 2019 für die Nationalmannschaft debütiert hatte, spielte zuletzt im März unter dem Ex-Kölner Solbakken. Bei den jüngsten Länderspielen im Juni hatte er zwar dem Kader angehört, war aber ohne Einsatz geblieben.

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In einem Interview mit "TV 2" hatte Normann unlängst den sich anbahnenden Wechsel nach Moskau als "die beste sportliche Gelegenheit, die ich habe", bezeichnet. Andere Optionen, etwa ein Wechsel zu US Lecce, hatten sich zerschlagen. Er verurteile Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, betonte aber auch: "Wenn ich eines in meiner Karriere gelernt habe, dann, dass man Politik und Fußball nicht vermischt. Ich gehe dorthin, um Fußball zu spielen."

jpe