Bundesliga

Hoffenheims Hoffnungsträger: Was Prömel alles bewirkt

Hoffenheims Hoffnungsträger

Was Prömel alles bewirkt

Natürliche Ausstrahlung in Reinform: Grischa Prömel.

Natürliche Ausstrahlung in Reinform: Grischa Prömel. IMAGO/Eibner

Ganz so spurlos war dieses aufwendige Spiel zur Hälfte in Unterzahl gegen Frankfurt (3:1) auch an diesem Modellathleten nicht vorbeigegangen. Dem ersten Startelfeinsatz nach sechs Monaten, der sich aufgrund des Spielverlaufes gleich bis in die Nachspielzeit ausweitete, musste auch Grischa Prömel Tribut zollen. "Das war schon ein Brett, eine hohe Belastung", bestätigte Trainer Pellegrino Matarazzo, "er hat noch einen Extratag gebraucht und zunächst nur individuell trainiert. Jetzt ist er wieder dabei, wir haben ein gutes Gefühl."

Denn mit der Rückkehr des Führungsspielers verändert sich nicht nur die Spielweise dieser oft wankelmütige TSG Hoffenheim, sondern vor allem auch die Haltung. "Diese unbedingte Gier, die wir ausgestrahlt haben, das Herz, mit dem wir in der zweiten Halbzeit verteidigt haben, wie jeder für den anderen gefightet hat und gelaufen ist, das war eine sehr starke Mannschaftsleistung", freute sich Matarazzo, und das hatte auch nach Ansicht der Kollegen wesentlich mit Prömels Ausstrahlung und Aura zu tun.

Matarazzo: "Es geht darum, dass Grischa Grischa bleibt"

Nach diesem beeindruckenden Comeback gehe es nun darum, den Heilsbringer weder zu überhöhen noch zu überfordern. "Erst mal zur Ruhe und zu Kräften kommen lassen und dem Spieler vermitteln, dass er nichts anderes machen muss, als er schon tut. Es geht darum, dass Grischa Grischa bleibt", empfiehlt Matarazzo, der bei dem zentralen Mittelfeldspieler keine künstliche Attitüde oder aufgesetzte Autorität erlebt, sondern natürliche Ausstrahlung in Reinform. "Manchmal spielt man eine Rolle nicht, weil man irgendetwas will, sondern weil man es einfach aus seiner Natur heraus tut, aus dem Charakter. Er ist nicht jemand, der das für sich entscheidet, sondern das kommt automatisch, das steckt einfach in seiner Persönlichkeit."

Ein solcher Anker tut gerade einer verunsicherten Mannschaft enorm gut, die im Saisonverlauf selbst in guten Spielphasen selten zuverlässig stabil ablieferte, sondern enorm wacklig und störanfällig blieb. Nicht so gegen Frankfurt. Da sorgte Prömels Robustheit für mehr Balleroberungen und in der Folge für weniger -verluste, zudem sorgte der mitreißende Antreiber für ein durchgehend hohes Aufmerksamkeitslevel. Und deshalb könnte Prömel auch in den drei verbleibenden Partien ein wesentlicher Faktor werden für die TSG, um diese Saison zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Denn mit Prömel auf dem Feld holten die Kraichgauer im Schnitt doppelt so viele Punkte als ohne ihn. In den 15 Saisonspielen mit der Führungskraft verbuchte die TSG im Mittel 1,40 Punkte, in den 16 Partien ohne ihn im Schnitt nur 0,69 Zähler.

Akpoguma zurück: "Er spielt einfach und klar"

Zudem kann Hoffenheim auch deshalb auf noch mehr Stabilität hoffen, weil der zuletzt gelbgesperrte Kevin Akpoguma am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Wolfsburg wieder am Start ist und den noch deutlich weniger konstanten Stanley Nsoki nach dessen Platzverweis (zwei Spiele Sperre) ablösen wird. "Akpo hat in den Wochen davor gezeigt, wie wichtig er für uns ist", versichert Matarazzo, "er bringt seine Emotionen und seine Athletik rein und spielt einfach und klar. Er ist ein absoluter Teamplayer, der viele Spieler auf dem Platz verbinden kann. Deshalb ist es super, dass er wieder dabei ist."

Michael Pfeifer

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