Bundesliga

Schalke: Warum Amine Harit gegen Bayern wirklich fehlte

Schalke-Lage bleibt prekär - Wagner verteidigt Defensivansatz

Warum Harit gegen Bayern wirklich fehlte

Ungewohnte Rolle gegen Bayern: Amine Harit.

Ungewohnte Rolle gegen Bayern: Amine Harit. imago images

Schalke ist seit sechs Ligaspielen sieg- und seit vier Pflichtspielen torlos, Hoffenheim holte in den letzten vier Partien nur einen Punkt und kassierte dabei elf Gegentore. Oder wie es David Wagner am Freitag sagte: "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sicher nicht ihre beste Phase im Moment haben."

Was Schalke vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Mut macht? Die Personalsituation schon mal nicht. "Es kommt kein Spieler zurück", berichtete Wagner. Dem Trainer der Königsblauen steht derselbe Kader zur Verfügung wie beim DFB-Pokal-Aus gegen Bayern am Dienstagabend (0:1).

Harit saß erstmals in dieser Saison auf der Bank - und dann gleich 90 Minuten

Ozan Kabak (Lendenwirbelfraktur), Juan Miranda (Wadenverletzung), Salif Sané, Benjamin Stambouli (beide Aufbautraining), Daniel Caligiuri (Innenbandanriss), Omar Mascarell (Sehnenabriss in den Adduktoren) und Suat Serdar (Zehenbruch) fallen also weiter aus.

Und Amine Harit? Der Spielmacher saß gegen Bayern erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel nur auf der Bank und dann gleich für 90 Minuten - wie an diesem Abend nur Ersatzkeeper Alexander Nübel und die Nachwuchskräfte Münir Levent Mercan (19) und Malick Thiaw (18).

Gegen Hoffenheim wieder so defensiv? Wagner schließt es nicht aus

Als Harit dann am nächsten Tag wegen eines grippalen Infekts im Training fehlte, schien die Erklärung für seine ungewohnte Rolle festzustehen. Tatsächlich jedoch verzichtete Wagner auf die Dienste des 22-Jährigen einzig "aufgrund unserer taktischen Herangehensweise". Harit habe nur "ganz leichte Symptome" gehabt, erst nach der Partie sei es ihm "viel schlechter" gegangen. Er hätte also sehr wohl spielen können, wenn er denn gefragt gewesen wäre.

Gegen Hoffenheim dürfte Harit im Kader stehen, schon am Donnerstag trainierte er wieder "ohne Komplikationen" mit. Ein Startelfplatz ist ihm aber nicht gewiss - Wagner wollte jedenfalls nicht ausschließen, dass er erneut den defensiven Ansatz wählt, über den sich auch die Bayern gewundert hatten.

Wir hatten gegen Bayern drei richtig gute Torchancen. Die hatten wir in den Spielen davor, in denen wir eher den Ansatz gewählt haben, für den wir stehen, nicht.

David Wagner

Am Freitag lobte er nicht nur die "extrem dichte Kompaktheit" und die "Zweikampfstärke in engen Räumen", sondern explizit auch die positiven Effekte für die Offensive: "Wir hatten in diesem Spiel drei richtig gute Torchancen. Die hatten wir in den Spielen davor, in denen wir eher den Ansatz gewählt haben, für den wir stehen, nicht."

Durch den Auftritt gegen Bayern hätte seine Mannschaft "Vertrauen bekommen, dass wir variabel agieren können und dass wir auch mit einem tieferen Ansatz Chancen kreieren können". Ob so die ähnlich formschwachen Hoffenheimer zu knacken sind? Wagner lässt sich alles offen: Man könne die Taktik ja auch während eines Spiels ändern.

Lesen Sie auch: "Befürworter" Wagner - Schalke verleiht Fährmann nach Norwegen weiter

jpe