Wenn sich sogar beide Torhüter den Ball auf den Punkt legen, ist klar: Dieses Elfmeterschießen dauert ein wenig länger. In den Europa-League-Play-offs am Donnerstagabend setzte sich die AC Mailand erst nach 24 Elfmetern beim portugiesischen Außenseiter FC Rio Ave durch (9:8 i.E.), der erst in der Nachspielzeit der Verlängerung das 2:2 hatte hinnehmen müssen.
Jede Mannschaft schoss zwölf Elfmeter, sodass sogar die beiden Keeper Gianluigi Donnarumma (Milan) und Pawel Kieszek (Rio Ave) antreten mussten (und vergaben). Doch warum war Abwehrspieler Matteo Gabbia der Einzige bei Milan, der zu gar keinem Elfmeter antrat, währen seine Teamkollegen Ismael Bennacer und Simon Kjaer sogar jeweils zwei Elfmeter schossen?
Rio Ave sah Gelb-Rot - deshalb musste auch Milan reagieren
Das hat damit zu tun, dass Rio Ave kurz vor dem Ende der Verlängerung Toni Borevkovic mit einer Gelb-Roten Karte verloren hatte, der damit natürlich nicht mehr am Elfmeterschießen teilnehmen durfte. Und das Regelwerk besagt im Kapitel Elfmeterschießen: "Wenn ein Team am Ende des Spiels oder vor oder während des Elfmeterschießens mehr Spieler aufweist als das gegnerische Team, muss es die Anzahl der Spieler angleichen und den Schiedsrichter über die Namen und Nummern aller ausgeschlossenen Spieler in Kenntnis setzen. Ausgeschlossene Spieler dürfen nicht am Elfmeterschießen teilnehmen."
Das heißt also: Weil Rio Ave nur noch zehn Schützen zur Verfügung hatte, durfte auch Milan mit nur zehn Schützen antreten. Warum ausgerechnet der 20-jährige Gabbia gestrichen wurde, bleibt das Geheimnis von Milan-Trainer Stefano Pioli. Torwart Donnarumma wäre jedenfalls keine gute Streichoption gewesen - dann hätte dieser nämlich auch nicht mehr im Tor stehen dürfen.
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