2. Bundesliga

Hamburger SV: Walters Doppelpass mit Boldt

Der HSV-Coach will bleiben - aber mit dem Boss

Walters Doppelpass mit Boldt

Deutliches Signal an den Aufsichtsrat: HSV-Coach Tim Walter wünscht sich eine Ausdehnung der Zusammenarbeit mit Jonas Boldt.

Deutliches Signal an den Aufsichtsrat: HSV-Coach Tim Walter wünscht sich eine Ausdehnung der Zusammenarbeit mit Jonas Boldt. IMAGO/Michael Schwarz

Tim Walter war glänzend aufgelegt bei seiner ersten Medienrunde der neuen Spielzeit am Mittwoch. Hamburgs Trainer versichert, er habe "Enttäuschung in Energie umgewandelt." Nach der verlorenen Relegation gegen Hertha BSC ist der direkte Aufstieg das erklärte Ziel des HSV. Zwei Königspersonalien, die Verpflichtung von Laszlo Benes und das Halten von Sonny Kittel, sollen ebenso zum Faustpfand werden wie die gemeinsame Zukunftsplanung mit dem Coach.

Walter hat den von Sportvorstand Jonas Boldt zugespielten Ball dankend aufgenommen. Und diesen direkt dem Aufsichtsrat zugespielt. Denn: Boldt will mit Walter verlängern und dieser bestätigt, dass er das grundsätzlich auch möchte, befindet sich mit seinem Boss aber im Doppelpass und macht seine Zukunft auch von der des Ex-Leverkuseners abhängig. "Ich habe immer betont, dass ich sehr, sehr gern hier und sehr glücklich bin. Aber es geht auch um die vertragliche Situation von Jonas." Aktuell laufen beide Arbeitspapiere noch ein Jahr, für den Vertrag des Vorstandes ist das Kontrollgremium zuständig.

Ich finde es wichtig, dass zwei, die sich gut verstehen und die angetrieben haben, ihre Arbeit weiterführen können.

Tim Walter

Also erfolgt nur eine Unterschrift, wenn auch der bis 2023 gültige Kontrakt von Boldt ausgedehnt wird? Walter vermeidet an dieser Stelle zwar ein "ja", sagt aber: "Ich finde es wichtig, dass zwei, die sich gut verstehen und die angetrieben haben, ihre Arbeit weiterführen können." Aufsichtsratsboss Marcell Jansen hatte vor einigen Wochen angekündigt, dass er sich vorstellen kann, mit Boldt zu verlängern, im operativen Geschäft treibt dieser die Trainerverlängerung voran. Seit Walters Aussagen am Mittwoch ist klar: Trainer und Sportvorstand streben eine Paketlösung an.

Mutzel verhält sich weiterhin professionell

Ebenfalls 2023 endet auch das Arbeitspapier von Michael Mutzel. Von Boldt wurde der Sportdirektor während der Sommerpause mit Pauken und Trompeten aus dem Mannschaftsumfeld verbannt, Walter erklärt dazu: "Ich habe mit dieser Entscheidung nichts zu tun." Er unterstreicht, dass der Degradierte als Kaderplaner für ihn unverändert ein zentraler Ansprechpartner ist. "Ich habe ein gutes Verhältnis zu Michael, wir reden ganz normal miteinander, wenn es um Spieler geht, die Absprachen sind genauso wie vorher." Dass sie funktionieren, zeigen die bisherigen Resultate in der laufenden Transferperiode. Mutzel geht professionell mit der veränderten Situation um, dass die gemeinsame Verbindung über das Ende des Transferfensters hinausgeht, erscheint wenig realistisch.

Sebastian Wolff

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