2. Bundesliga

Vuskovics Fall geht in die nächste Instanz

CAS nimmt zwei Berufungen an

Vuskovics Fall geht in die nächste Instanz

Mario Vuskovic weiß seine Mitspieler beim HSV hinter sich.

Mario Vuskovic weiß seine Mitspieler beim HSV hinter sich. IMAGO/Hübner

Wegen des Verstoßes gegen die geltenden Anti-Doping-Richtlinien hatte das DFB-Sportgericht den 21-Jährigen rückwirkend zum 15. November 2022 für die Dauer von zwei Jahren gesperrt. Das Gericht sei "mit hinreichender Gewissheit davon überzeugt, dass die Analysen der A- und B-Probe des Spieler-Urins das Vorhandensein von körperfremdem Erythropetin, kurz EPO, ergeben haben", hieß es in einer Begründung von Stephan Oberholz, dem Vorsitzende des DFB-Sportgerichts.

Bei einer am 16. September 2022 von der Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) genommenen Dopingprobe war körperfremdes Erythropoetin (EPO) bei Vuskovic nachgewiesen worden. Die Analyse der B-Probe bestätigte Mitte Dezember das Ergebnis der A-Probe.

Vuskovic selbst beteuert seine Unschuld und hat stets abgelehnt, durch ein Geständnis auf Milde bei der Sperre hoffen zu können. Auch hat er hat einen Lügendetektor-Test gemacht sowie einen DNA-Abgleich angeboten. Nach dem Urteil kündigte die Partei Vuskovic auch direkt an, Einspruch gegen das Urteil einzulegen. Der Kroate möchte eine Aufhebung der Sperre erreichen.

Glaubenskrieg unter Wissenschaftlern

Knifflig wird es in diesem Fall auch, weil gleich vier anerkannte Gutachter, die von den Anwälten des Spielers und des HSV engagiert worden waren, zu dem Ergebnis kamen, dass die Auswertung der Proben nicht als positiv, sondern ihrer Meinung nach als negativ zu betrachten sei.

Der gesamte Fall geriet damit auch zu einer Debatte über die von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA anerkannten und vom in Vuskovics Fall zuständigen Institut für Dopinganalytik in Kreischa angewandten SAR-PAGE-Verfahren als Nachweis eines EPO-Vergehens.

NADA fordert vierjährige Sperre

Vuskovic hofft einen Freispruch und seine Rehabilitation, doch es könnte auch noch dicker für ihn kommen, denn die NADA legte ihrerseits beim CAS Einspruch ein, sie will eine vierjährige Sperre des Abwehrspieler erwirken.

Beide Anträge wurden vom CAS angenommen, allerdings teilte das in Lausanne ansässige Sportgericht mit, dass ein genauer Termin zur Anhörung in diesem Schiedsverfahren noch nicht feststeht.

Das hat auch zur Folge, dass ein weiteres Berufungsverfahren, das vor dem Bundesgericht des DFB, vorerst ausgesetzt wird.

drm