2. Bundesliga

Vuskovic: Zittern bis August

Für den HSV-Verteidiger gibt es nach zwei Verhandlungstagen vor dem CAS Hoffnungsschimmer

Vuskovic: Zittern bis August

Wie geht es für ihn weiter? Mario Vuskovic.

Wie geht es für ihn weiter? Mario Vuskovic. IMAGO/Zink

Sportvorstand Jonas Boldt war zur moralischen Unterstützung des 22-jährigen Kroaten ebenfalls ins schweizerische Lausanne gereist. Der 42-Jährige sagte am Mittwochnachmittag gegenüber der Bild, dem NDR, dem Hamburger Abendblatt und der MOPO: "Wir können davon ausgehen, dass es eine Entscheidung vor Saisonstart geben wird." Die 2. Liga beginnt am 2. August.

Wie schon vor dem DFB-Sportgericht, das Vuskovic im Vorjahr für zwei Jahre gesperrt hatte, ging es auch vor dem CAS vor allem um die Grundsatzdebatte in der EPO-Analytik. Die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA und die Welt-Doping-Agentur WADA verteidigen ihr SAR-Page-Verfahren, bei dem Bilder abgeglichen werden. Die Vuskovic-Anwälte und von denen in Auftrag gegebene Gutachter sprechen von einen "falsch-positiven" Test, kritisieren zudem das gesamte Verfahren.

Mit dem kanadischen Protein-Chemiker David Chen hatte die Vuskovic-Seite einen ganz großen Hoffnungsträger für die Verhandlungen in Lausanne eingeflogen. Chen erklärte, weshalb die im September 2022 nach einer hohen Belastung entnommene Probe aus seiner Sicht negativ war, die WADA bleibt bei ihrem Standpunkt, keinen Fehler begangen zu haben.

WADA und NADA fordern eine Sperre von vier Jahren

Befragt wurde auch Keith Ashcroft, der bereits im Vorfeld des Verfahrens vor dem DFB-Sportgericht zwei Lügendetektortests bei Vuskovic durchgeführt hatte. Diese finden vor deutschen Gerichten keine Anerkennung, in der Schweiz aber sehr wohl. Ein weiterer Hoffnungsschimmer? Vuskovic hatte beide bestanden, beteuerte wie schon während der Verhandlungstage in Frankfurt im Vorjahr sehr emotional seine Unschuld. Auch HSV-Teamarzt Wolfgang Schillings sagte in Lausanne aus, berichtete von unauffälligen Blutwerten, nach denen systematisches Doping auszuschließen sei. Hinzu kommt: Auch die Hamburger Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen den Spieler eingestellt, da auf dessen sämtlichen elektronischen Geräten keinerlei Spuren festgestellt worden sind - ein Novum bei EPO-Doping.

Die Standpunkte haben beide Seiten energisch vertreten und liegen dabei so weit auseinander wie bei ihren Forderungen: Vuskovic machte abermals deutlich, dass es ihm nicht um eine Reduzierung der Strafe geht - im November wären zwei Jahre abgelaufen - sondern um eine Rehabilitierung und um Freispruch, WADA und NADA fordern eine Sperre von vier Jahren.

Sebastian Wolff

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