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NFL 2020: Vorschau AFC North: Ravens, Steelers, Browns, Bengals

NFL 2020: Fährt der Hype-Train der Browns endlich los?

Vorschau AFC North: Ravens, Steelers, Browns, Bengals

Geht als amtierender MVP ins NFL-Rennen 2020: Lamar Jackson.

Geht als amtierender MVP ins NFL-Rennen 2020: Lamar Jackson. imago images

Baltimore Ravens (Vorjahresbilanz 14:2)

Ganz klar, den größten Namen der AFC North haben die Ravens im Angebot: Lamar Jackson, seines Zeichens MVP der jüngsten Saison und Blaupausen-Lieferant für den Football der nächsten Jahre? Denn klar ist, dass der 23-jährige Star das variable Lauf- und Passspiel eines Quarterbacks in dieser Weltliga auf ein neues Niveau gehievt hat. Auf ein Niveau, das sich viele andere Team in in diesem Sport allseits beliebter Copycat-Manier aneignen könnten (Bills? Patriots? Bears?). Der Rest, speziell die direkte Konkurrenz aus Pittsburgh, Cleveland und Cincinnati, wird alles daran setzen, dieses Stilmittel der Ravens bestmöglich außer Kraft setzen zu können.

National Football League - Woche 1
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Baltimore Ravens - Vereinsdaten
Baltimore Ravens

Gründungsdatum

09.02.1996

Vereinsfarben

Purpur, schwarz, gold

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Pittsburgh Steelers - Vereinsdaten
Pittsburgh Steelers

Gründungsdatum

19.05.1933

Vereinsfarben

schwarz und gold

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Cleveland Browns - Vereinsdaten
Cleveland Browns

Gründungsdatum

01.01.1946

Vereinsfarben

Braun, orange, weiß

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Cincinnati Bengals - Vereinsdaten
Cincinnati Bengals

Gründungsdatum

01.01.1966

Vereinsfarben

Schwarz, orange, weiß

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In jedem Fall wird es spannend sein, wie Baltimore um Head Coach John Harbaugh (seit 2008 im Team, Super-Bowl-Sieger von 2013), einen neuen Angriff in Richtung Super Bowl wagen wird. Denn nichts anderes wird von Jackson & Co. erwartet, speziell weil der von seiner Mutter geprägte Star selbst nur vom großen Wurf zu sprechen pflegt - auch wenn er in seiner persönlichen Bilanz neben 19 Siegen und drei Niederlagen in Regular Seasons bislang in jeden Jahr direkt in den Play-offs ausgeschieden ist: "Ich muss erst einmal ein Play-off-Spiel gewinnen, weil mich das jetzt schon nervt. Ich muss das hinkriegen." Mit "Kumpel" Mark Ingram, einer trotz Speedster Marquise "Hollywood" Brown starken ballorientierten Offense und einer weiter aufgemotzten Defense scheint das alles auch absolut möglich zu sein.

Pittsburgh Steelers (Vorjahresbilanz 8:8)

"Big Ben" Roethlisberger ist Spielmacher der Pittsburgh Steelers.

Hat seine Comeback im Blick: "Big Ben" Roethlisberger. imago images

Auch in "Steel City" überragen die Quarterback-Schlagzeilen seit Monaten, doch hier vor allem deswegen, weil der Spielmacher lange Zeit gefehlt hat: Ohne den alten "Big Ben" Roethlisberger, der sich frühzeitig in der letzten Saison am Ellenbogen verletzt hatte, verpasste Pittsburgh die Endrunde zwar nur knapp. Eine Enttäuschung war das dennoch, weil dieses Team eben Play-off-Action Jahr für Jahr gewohnt ist.

Also, was tun? Zunächst einmal wieder auf den 38-jährigen Roethlisberger setzen (Trainer Mike Tomlin: "Er hat nach wie vor die typische Ben-Dynamik und tritt auf wie zu seinen besten Zeiten") - und darüber hinaus auf den zuletzt etwas abgetauchten Wide Receiver JuJu Smith-Schuster, Draft-Pick Chase Claypool, den geholten Tight End Eric Ebron und genauso auf Running Back James Conner vertrauen. Die gesamte Defense um Top-Athleten wir T.J. Watt sowie Safety Minkah Fitzpatrick ist sowieso als starker Contender aufgebaut. "Steel City" also nach zwei Jahren ohne Play-off-Teilnahme abzuschreiben, wäre fahrlässig - zumal allen voran "Big Ben" Lust auf Attacke hat. Zur Erinnerung: 2018 hat der alte Mann die NFL mit 5129 Passing Yards (34 Touchdowns) vor dem gesamten Rest angeführt.

Cleveland Browns (Vorjahresbilanz 6:10)

Was war der Hype nicht groß im gesamten Football-Umfeld vor der Regular Season 2019, selbst die realistisch in die Zukunft blickenden Fans der Browns dachten zumindest an ein Play-off-Ticket. Doch mit der ersten K.-o.-Runden-Teilnahme seit 2002 wurde es wieder nichts - weil der sogenannte "Hype-Train" erst gar nicht in Schwung kam und dann noch falsch abbog. Das Team erinnerte in einer Rubrik gar an die 0:16-Saison im Jahr 2017. Nur logisch, dass der Trainer gehen musste und nun in Kevin Stefanski (ehemaliger Offensive Coordinator der Vikings) ein neuer, vielversprechender Mann dieses NFL-Franchise endlich antreiben soll.

Baker Mayfield und Odell Beckham Junior spielen zusammen bei den Cleveland Browns.

Greifen 2020 wieder voll an - oder doch nicht? Baker Mayfield und Odell Beckham Junior. imago images

Doch ob der Head Coach es tatsächlich schafft, hochveranlagte Spieler wie Quarterback Baker Mayfield, die beiden Star-Receiver Odell Beckham und Jarvis Landry, die beiden Running Backs Nick Chubb sowie Kareem Hunt oder den verpflichteten Tight End Austin Hooper zu einer homogenen Offense-Einheit zu formen, muss sich erst noch zeigen. Genauso wie der für teuer Geld bezahlte Defensive End Myles Garrett zeigen muss, dass er nach seinem Helmschlag-Skandal wieder sportlich überzeugen kann. Darüber hinaus muss sich die Secondary deutlich steigern. Alles in allem gibt es also Fragezeichen, die es mit Ausrufezeichen zu ersetzen gilt - ein schwieriges Unterfangen in einem nach Erfolg lechzenden Umfeld. Ob hier der Zug wirklich abfährt?

Cincinnati Bengals (Vorjahresbilanz 2:14)

Lange Zeit, besonders vor der Saison 2019/20, galten die Miami Dolphins als Kandidat für das schlechteste Team. Am Ende aber "gewannen" die Bengals mit ihren gerade mal zwei Saisonsiegen das Recht, im Draft erst erste Mannschaft zu wählen - und wenig verwunderlich fiel die Wahl auf Joe Burrow. Um den Rookie-Quarterback auch direkt öffentlich als Zukunftslösung Nummer 1 zu stärken, wurde der langjährige Spielmacher Andy Dalton entlassen. Wer aber hofft, Cincinnati würde mit dem 23-jährigen LSU-Star in Verbindung mit dem seit zwei Jahren als vielleicht einzigem Glanzlicht auftretenden Running Back Joe Mixon (zweimal über 1400 Total Yards) die NFL-Charts stürmen können, der dürfte sich irren.

Joe Burrow ist neuer Spielmacher der Cincinnati Bengals.

Draft-Pick Nummer 1 und Hoffnungsträger der Cincinnati Bengals: Quarterback Joe Burrow. imago images

Ein langer Weg könnte bevorstehen für das Team aus Cincy, das zwischen 2011 und 2015 jedes Mal die Play-offs erreicht hatte und seither nicht mal mehr einen Winning Record zustande brachte. Zumal sich auch Akteure wie Draft-Pick und Clemson-Juwel Tee Higgins erst einmal in der NFL zurechtfinden müssen, ein Star wie A.J. Green nach Verletzung erst wieder Wertschätzung verdienen muss - und zum Beispiel starke Spieler wie Cornerback Dre Kirkpatrick (Arizona Cardinals) gegangen sind. Obendrein gibt es in der Defense zum Beispiel aufgrund einer unerfahrenen Linebacker-Gruppe Hürden zu überwinden.

mag

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