Champions League

Vorfälle, Platzverweise, Gewahrsam: Polizei vermeldet Einsätze in Frankfurt

Italienische Autos halten auf offener Straße an

Vorfälle, Platzverweise, Gewahrsam: Polizei vermeldet Einsätze in Frankfurt

Das sportlich interessante Duell zwischen der Eintracht und Napoli bietet auch Anspannung abseits des Feldes.

Das sportlich interessante Duell zwischen der Eintracht und Napoli bietet auch Anspannung abseits des Feldes. IMAGO/Jan Huebner

Einige Zeit vor dem Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale zwischen Eintracht Frankfurt und der SSC Napoli kam es auf der dreispurigen Straße Richtung Deutsche-Bank-Park zu Vorkommnissen: Autos mit italienischem Kennzeichen hielten hier plötzlich an. In der Folge sollen vermummte Leute auf offener Straße ausgestiegen sein, mit Stangen auf Autos eingeschlagen haben, auch Bierflaschen flogen.

Es war ein weiteres Anzeichen dafür, was im Vorfeld bereits vermutet worden war: Normalerweise wäre das Traditionsduell der Hessen gegen Napoli Anlass genug gewesen, um das Waldstadion ein weiteres Mal festlich zu verkleiden. Doch einerseits hatten die SGE-Ultras bereits Kritik an den Behörden geäußert, andererseits besteht eine Fanrivalität zwischen den Frankfurtern und Neapolitanern.

Neun Männer in Gewahrsam genommen

Für den Spieltag selbst wurde mit etwa 2600 Napoli-Anhängern in Frankfurt gerechnet. Die Frankfurter Polizei hatte diesbezüglich bereits am Nachmittag einiges mitzuteilen. Ein Auszug aus einer offiziellen Meldung: "Im Vorfeld des heutigen Champions-League-Spiels verzeichnete die Polizei Frankfurt mehrere Angriffe auf italienische Gästefans durch Anhänger der Frankfurter Risikofanszene. Die Polizei nahm neun Gewaltsuchende in Gewahrsam und händigte Bereichsbetretungsverbote aus."

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Hieraus zu lesen war, dass es bereits am Montag zwei gewalttätige Attacken auf Gästefans gegeben hatte - jeweils im Stadtteil Sachsenhausen, einmal sollen zehn bis 15 Angreifer drei Italiener vor einem Apfelweinlokal in der Schweizer Straße zusammengeschlagen haben. In beiden Fällen wurden die Opfer nur leicht verletzt und benötigten laut der Polizei keine medizinische Versorgung.

Über 20 Platzverweise wurden ebenfalls ausgesprochen - und neun Männer, die Quarzsandhandschuhe, Sturmhauben und Mundschutz bei sich getragen hatten, waren kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden. Unter diesen Männern befanden sich sowohl einschlägig bekannte Gewalttäter als auch bislang nicht in Erscheinung getretene Personen.

Sollte die Gefahr eines Aufeinandertreffens bestehen, wird die Polizei konsequent einschreiten und dies verhindern.

Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Gerade für den Ablauf rund um das Spiel im Deutsche Bank Park sei die Polizei auf höchster Alarmbereitschaft und verfolge speziell nach dem Abpfiff das Ziel, "eine strikte Trennung der beiden Problemfanlager" einzuhalten. Und weiter: "Sollte die Gefahr eines Aufeinandertreffens bestehen, wird die Polizei konsequent einschreiten und dies verhindern."

Am 15. März steigt das Rückspiel in Süditalien. Auch hier sind Ausschreitungen oder Fehlverhalten von Anhängern beider Seiten nicht auszuschließen. Eintracht-Vorstand Philipp Reschke hatte hier bereits vorgebaut und eindringlich an die Fans appelliert, beziehungsweise gewarnt: "Das Auswärtsspiel in Neapel ist etwas für erfahrene Eintracht-Fans, die wissen, wie man sich allein oder in Gruppen an schwierigen internationalen Standorten verhält und bewegt. Kurzum, ohne Ticket nach Neapel: schlechte Idee. Erste internationale Auswärtsspielerfahrungen sammeln: schlechte Idee. Beides zusammen: sehr schlechte Idee."

Zum Thema: Choreo-Ärger, Fan-Rivalität und drohendes Geisterspiel

mag, Moritz Kreilinger

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - SSC Neapel