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Von ein "paar Freudentränen" zum "bittersten Moment des Jahres"

Drei Deutsche beim FIFAe World Cup

Von ein "paar Freudentränen" zum "bittersten Moment des Jahres"

Im Gespräch mit kicker eSport blicken vier deutsche Teilnehmer auf die WM-Quali zurück.

Im Gespräch mit kicker eSport blicken vier deutsche Teilnehmer auf die WM-Quali zurück. kicker eSport

Für die Teilnehmer der Qualifikation zur FIFAe Weltmeisterschaft war es teilweise eine emotionale Grandwanderung. Acht Deutsche sind unter 128 Anwärtern gestartet - drei von ihnen dürfen ab dem 14.07.2022 um die Nachfolge von Mohammed 'MoAuba' Harkous spielen. 

Im Gespräch mit kicker eSport blickten Benedikt 'BeneCR7' Bauer, Dylan 'DullenMIKE' Neuhausen, Levy Finn 'levyfinn' Rieck und Berkay 'BerkayLion' Demirci auf die Qualifikation zurück. 

"Die WM zu gewinnen, ist das große Ziel"

In der Gruppenphase wurde im Double-Elimination-Format gespielt. Das heißt: Wer aus Hin- und Rückspiel zwei Partien verliert, ist ausgeschieden. Für den Deutschen Einzelmeister Dylan 'DullenMIKE' Neuhausen gab es dahingehend schon früh Druck, denn er verlor seine Auftaktbegegnung, rutschte dadurch ins Lower Bracket ab. 

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"Nach der Auftaktniederlage war es natürlich erstmal schwer den Fokus beizubehalten, allerdings hat mir da mein Coach sehr geholfen und mir klargemacht, dass immer noch alles möglich ist", ließ der Spieler von NEO Revue passieren. Dass er nach der Meisterschale auch die WM-Trophäe holt, dafür sieht er große Chancen, gerade weil "ich schon jahrelange Offline Erfahrung habe und mir das Spiel auch aktuell gut liegt. Die WM zu gewinnen, ist das große Ziel, auf das alle FIFA Spieler hinarbeiten. Das zu erreichen, wäre auf jeden Fall ein Traum, der wahr werden würde."

Benedikt 'BeneCR7' Bauer darf diesen Traum ebenfalls weiterleben. Er zog das WM-Ticket back-to-back, wiederholte also seine Qualifikation aus dem letzten Jahr. In der kommenden Woche darf er dann auch endlich antreten, war die WM 2021 noch abgesagt worden. "Als die WM letztes Jahr doch nicht stattfand, war das einer der enttäuschendsten Momente meines Lebens", ließ Bauer tief blicken.

"Mir kamen sogar ein paar Freudentränen hoch."

Benedikt 'BeneCR7' Bauer

Er habe ein bisschen Zeit gebraucht, "um das ganze zu verarbeiten", doch am Ende die nötige Energie daraus gezogen. Der Trainingsplan sei voller den je gewesen, nach Abpfiff fiel die Last von seinen Schultern ab: "Mir kamen sogar ein paar Freudentränen hoch."

"Sehr, sehr doof", gegen einen Deutschen zu spielen

Durchgesetzt hatte er sich im Entscheidungsspiel aus deutscher Sicht ausgerechnet gegen Levy Finn 'levyfinn' Rieck. Glücklich mit dieser Konstellation waren beide nicht. "Zum einen ist er natürlich ein deutscher Kollege und Freund, zum anderen ist er aber auch ein Weltklasse-Spieler mit extremen Offensivqualitäten", fasste Bauer zusammen. Hinzu kam, "dass er mein Haupt-Trainingspartner vor den Knockouts war, wir kannten uns also in- und auswendig." 

"Sehr, sehr doof, wenn man alleine schon gegen einen Deutschen spielt - in einer Partie, in der es um so viel geht", kommentierte Rieck die Ansetzung. Am Ende habe Erfahrung dieses Match zu Gunsten von 'BeneCR7' entschieden. 

"Am Anfang war ich natürlich traurig, wenn man so kurz davor ist, aber im Nachhinein bin ich schon stolz darauf, was ich dieses Jahr erreicht habe", resümierte 'levyfinn'. In seiner Debüt-Saison wurde der 20-Jährige in der Virtual Bundesliga zum Newcomer des Jahres gewählt. Mit Hansa Rostock konnte er sich den Sieg in der Division Nord-West sichern.

Achterbahn der Gefühle

Gleich in seiner ersten Saison bei der Qualifikation dabei, war auch Werder Bremens Berkay "BerkayLion" Demirci. Wie Rieck und Bauer, musste auch er ins Entscheidungsmatch des Lower Brackets. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Im Rückspiel bereits 0:4 zurückliegend, kämpfte sich der 17-Jährige nochmal zurück. Er schaffte den Ausgleich, rettete sich ins Elfmeterschießen. In dem triumphierte aber sein Gegner. "So kurz vor der WM-Teilnahme zu scheitern, war sicher der bitterste Moment des Jahres", meinte Demirci.

"Die ganzen Profis aus aller Welt persönlich kennenzulernen, ist etwas ganz Besonderes, dazu kommt die Spannung, Atmosphäre und die Emotionen während des Turniers."

Berkay 'BerkayLion' Demirci

Mittlerweile zieht aber auch er eine positive Bilanz. Allein, "zu den FIFAe World Cup Play-offs nach London zu fahren, war für mich das Highlight der Saison. Die ganzen Profis aus aller Welt persönlich kennenzulernen, ist etwas ganz Besonderes, dazu kommt die Spannung, Atmosphäre und die Emotionen während des Turniers. Mein Ziel war die KO-Phase - da bin ich mit guten Leistungen hingekommen." Fest im Blick hat er die WM-Teilnahme im kommenden Jahr

Sven Grunwald

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