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Von Adlern und Albatrossen: Highlights der Masters

Am Donnerstag startet das erste Major des Jahres

Von Adlern und Albatrossen: Highlights der Masters

Schrieben beide Masters-Geschichte: Tiger Woods (li.) und Jack Nicklaus.

Schrieben beide Masters-Geschichte: Tiger Woods (li.) und Jack Nicklaus. imago

Der Augusta National war schon immer schwer zu spielen. Hohes Rough, schmale Drive-Landezonen, alter, dichter Baumbestand und schnelle, harte Grüns fordern den Teilnehmern alles ab. Gerade einmal 24 Asse wurden bei allen 78 Turnieren notiert.

Dabei erwies sich Loch Nummer 16 - Redbud - als Quelle der Freude. Alleine 15 "Hole-in-one" gehen auf diese Bahn. Hier wurde auch das erste Ass der Augusta-Geschichte gespielt. Bereits 1934 lochte Ross Somerville aus 145 Yards mit einem Mashie Niblick, einen Schläger, den es heute so nicht mehr gibt, ein. Alleine steht dagegen Jeff Sluman, der 1992 als Erster und bisher Einziger Loch Nummer 4 - Flowering Crab Apple - mit einem Schlag bewältigte.

Ein noch seltenerer "Vogel" in Augusta ist der Double Eagle. Lediglich viermal durfte ein Spieler jubeln, nachdem er auf einem Par 5 mit dem zweiten Schlag einlochte. Der erste war der legendäre Gene Sarazen auf Loch 15 im Jahr 1935. Es folgten Bruce Devlin (1967/8) und Jeff Maggert (1994/13). Noch gut in Erinnerung ist der Schlag von Louis Oosthuizen, der 2012 auf Loch Nummer 2 den Ball mit einem Eisen 4 aus 253 Yards im Loch versenkte.

Gedenktafel für Gene Sarazen

Gedenktafel für Gene Sarazen, dem im Jahr 1935 an Loch 15 der erste "Double Eagle" gelang. imago

Die meisten Siege in Augusta holte der "Golden Bear" Jack Nicklaus. Zwischen 1963 und 1986 durfte er sich sechsmal das grüne Jackett überstreifen. Arnold Palmer und Tiger Woods folgen mit vier Siegen auf den Plätzen. Den längsten Anlauf für einen Sieg brauchte Mark O'Meara, der 1998 nach 15 vergeblichen Versuchen endlich jubeln durfte. Auch Titelverteidigungen sind selten im Golf-Mekka von Georgia. Nur drei Spielern gelang dieses Kunststück: Jack Nicklaus 1965/66, Nick Faldo 1989/90 und Tiger Woods 2001/02.

Noch ein weiterer Rekord geht auf das Konto des Tigers. Im Jahr 1997, bei seinem ersten Sieg in Augusta, gewann er mit 12 Schlägen Vorsprung. Dabei holte er sich mit einer Gesamtzahl von 270 Schlägen (70-66-65-69) für vier Runden auch den Turnierrekord ab. Ein Kunststück, das 2015 auch Jordan Spieth gelang. Den Platzrekord für eine Runde teilen sich zwei alte Helden aus den 80er und 90er Jahren: Nick Price (1986) und Greg Norman (1996) brachten jeweils eine 63 ins Clubhaus.

Auch das gab's bereits: Zehn über Par

Bitter war dagegen ein Top-Ergebnis für David Duval im Jahre 2001. Trotz nur 274 Schlägen, das sechstbeste Finish der Geschichte, wurde er nur Zweiter. Woods erzielte in diesem Jahr 272. Manchmal zeigt der Platz aber auch seine Zähne und relativ hohe Ergebnisse reichen zum Sieg. Dreimal, 1954 Sam Snead, 1956 Jack Burke und 2007 Zach Johnson, war der Sieger sogar einen Schlag über Par (289).

Dass im Profi-Golf nicht immer die Sonne scheint und die Bälle wie an der Schnur gezogen ins Loch rollen, zeigen zwei Ausreißer in der Geschichte. Der große Tom Weiskopf musste 1980 am 12. Loch genauso eine 13 (zehn über Par) notieren wie Tsuneyuki Nakajima im Jahr 1978 auf Loch Nummer 13 (immerhin "nur" acht über Par).