2. Bundesliga

Werder Bremen: Niclas Füllkrug vom Training freigestellt

Ein Gespräch steht noch aus

Vom Mannschaftstraining freigestellt: Denkpause für Füllkrug

Muss sich aktuell selbst fithalten: Niclas Füllkrug.

Muss sich aktuell selbst fithalten: Niclas Füllkrug. imago images/Eibner

Auslöser der Denkpause für den 28-Jährigen war eine lautstarke Auseinandersetzung im Anschluss an die 0:3-Niederlage in Darmstadt mit Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball. "Von Niclas' Seite wurde eine Grenze überschritten, die wir nicht akzeptieren", erklärte der 40-Jährige auf kicker-Nachfrage am Mittwochmorgen. Füllkrug, der mehrfach ausfällig geworden war, habe sich inzwischen zwar für sein Verhalten entschuldigt ("Das darf mir nicht passieren"), wurde jedoch mit einer Geldstrafe belegt, die in ein soziales Projekt fließen wird.

Gespräch am Donnerstag: Es geht um Einsicht und Reaktion

Bereits das Montagstraining hatte ohne ihn stattgefunden. Füllkrug sollte die Zeit laut Fritz nutzen, um zu reflektieren: "Wir wollten, dass er sich damit beschäftigt." Die sportliche Leitung der Bremer sowie Trainer Markus Anfang seien jedoch grundsätzlich bestrebt, weiter mit dem Werder-Eigengewächs zusammenzuarbeiten: "Aber uns ist auch wichtig, dass wir von ihm Einsicht und eine Reaktion sehen", sagte Fritz. Am Donnerstag steht noch ein klärendes gemeinsames Gespräch aus, infolgedessen über den weiteren Umgang mit Füllkrug entschieden werden soll.

Auch wenn es nicht das erste Mal der Fall gewesen ist, dass es interne Reibereien um den Stürmer gegeben hatte, ist man in Bremen sportlich nach wie vor vom in dieser Saison noch torlosen Füllkrug überzeugt: "Er kann einen Mehrwert für unsere Mannschaft haben", so Fritz, "aber er muss sich mit seinen Stärken und Mitteln auch darin einbringen. Wir müssen unsere Ziele gemeinschaftlich verfolgen".

Zuletzt hatte es bereits deutliche Anzeichen der persönlichen Unzufriedenheit beim Werder-Eigengewächs gegeben. Dass Füllkrug, der seit der Verpflichtung von Marvin Ducksch ausschließlich als Joker zum Einsatz kam, sich in der zurückliegenden Länderspielpause öffentlich als "Verlierer der aktuellen Situation" wähnte, kam beim Trainer nicht gut an. Jiri Pavlenka beschwere sich in einer für ihn vergleichbaren persönlichen Situation schließlich auch nicht über seine Reservistenrolle, verlautete Anfang etwa.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Dass der jüngste Vorfall zwischen Füllkrug und Fritz negativ auf das Binnenverhältnis in der Kabine ausstrahlen könnte, weist der Leiter Profifußball jedoch zurück: "Das war eine Sache zwischen Niclas und mir, da haben Mannschaft und Trainer nichts mit zu tun und das hat auch keine Auswirkungen. Es gibt dort keine Probleme. Wir bleiben ruhig. Auch, wenn das Mittelmaß der 2. Liga nicht unser Anspruch ist." Aktuell ist Werder Tabellenzehnter.

Tim Lüddecke

(Nicht mehr verwenden) Rekordtorjäger der 2. Liga