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Vingegaard: "Es wirklich zu tun, ist unglaublich"

Pogacar nimmt Tour 2023 bereits ins Visier

Vingegaard: "Es wirklich zu tun, ist unglaublich"

"Es bedeutet mir alles": Jonas Vingegaard und seine beiden "Mädels".

"Es bedeutet mir alles": Jonas Vingegaard und seine beiden "Mädels". POOL/AFP via Getty Images

Für Jonas Vingegaard gab es im Moment des größten Erfolges nur einen Weg - den in die Arme seiner Familie. Der designierte Sieger der Tour de France 2022 überfuhr die Ziellinie, umarmte seine vor Glück weinende Freundin Trine und küsste sein Töchterchen Frida, das wie der Vater in ein Gelbes Trikot gekleidet war.

Vingegaards Tochter durfte wenig später dann auch mit aufs Siegertreppchen. Schüchtern klammerte sie sich an den obligatorischen Plüschlöwen des Gesamtführenden, während ihr Vater ins Publikum blickte: erschöpft, erleichtert und glücklich.

"Es bedeutet mir alles, dass meine beiden Mädchen hier an meiner Seite sind", sagte Vingegaard im Anschluss: "Ich dachte immer, dass ich eine Chance habe, die Tour de France zu gewinnen. Aber es wirklich zu tun, ist unglaublich."

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Wenige Minuten zuvor hatte der Däne die letzte große Hürde zu seinem ersten Tour-Gesamtsieg genommen. Beim Einzel-Zeitfahren auf der vorletzten Etappe der Frankreich-Rundfahrt reichte dem 25-Jährigen ein starker zweiter Platz, um Konkurrent Tadej Pogacar aus Slowenien auf Distanz zu halten. Der Tagessieg ging an seinen Jumbo-Visma-Teamkollegen Wout van Aert, der zum dritten Mal in diesem Jahr erfolgreich war.

"Die Tour de France als Team zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes", sagte auch der Etappensieger begeistert: "Das ist wirklich ein besonderer Tag. Jonas ist so stark auf dem Rad, aber auch einfach so ein netter Kerl."

Pogacar: "Es wird mich hungriger machen"

Titelverteidiger Pogacar lieferte ebenfalls ein ordentliches Zeitfahren ab, konnte Vingegaard aber als Dritter nicht mehr annähernd gefährlich werden. "Es wird mich hungriger machen, mehr zu gewinnen. Ich mag Herausforderungen im Leben. Ich bin jetzt schon sehr motiviert für die nächste Tour und will besser werden", sagte der Geschlagene.

Am Sonntag wird er aller Voraussicht nach gemütlich zum Titel rollen, da der Führende der Gesamtwertung auf der abschließenden Triumphfahrt traditionell nicht mehr angegriffen wird. Vingegaard wird als zweiter Däne nach dem geständigen Doper Bjarne Riis 1996 auch in Paris das Gelbe Trikot übergestreift bekommen.

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tru, sid