Schneller am Ball: Der Wolfsburger Schäfer (li.) klärt vor Villarreals Ibagaza (re.). picture alliance
Villarreal-Coach Juan Carlos Carrido veränderte seine Startformation gegenüber dem jüngsten 2:1-Erfolg über Athletic Bilbao in der Primera División auf gleich fünf Positionen. Für Javi Venta (Bank), Gonzalo Rodriguez (Faserriss), Matilla (Bank), Cani (Bank) und David Fuster (Zerrung) begannen Angel Lopez, Marcano, Bruno Soriano, Llorente und Ibagaza.
Auf Wolfsburger Seite brachte Trainer Lorenz-Günther Köstner im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Leverkusen Hitz und Pekarik für Lenz und Schindzielorz. Für Hitz, der normalerweise das Tor der Amateure des VfL hütet, war es das Debüt bei den Profis.
Der FC Villarreal war in der Anfangsphase um Kontrolle bemüht und ließ den Ball lange in den eigenen Reihen zirkulieren. Die Wolfsburger konzentrierten sich auf eine sichere Defensive und versuchten immer wieder Nadelstiche zu setzen. Da die Gäste in der Hintermannschaft sicher standen, hatten die Spanier zunächst nur eine Schusschance von Ibagaza zu verzeichnen, VfL-Keeper Hitz war aber hellwach (8.).
Mit zunehmender Spieldauer akklimatisierten sich die "Wölfe" immer besser und hatten in der 14. Minute die Riesenchance zur Führung: Pekarik flankte von der rechten Seite mit viel Schnitt nach innen, wo Grafite das Leder aus wenigen Metern aber über den Kasten der Gastgeber jagte. Fünf Minuten später folgte dann die nächste dicke Möglichkeit für die Gäste, doch Riether rutschte aus und brachte das Spielgerät aus sechs Metern nicht im gegnerischen Kasten unter. Im unmittelbaren Gegenzug musste Hitz bei einer Direktabnahme von Pires Kopf und Kragen riskieren.
Die Zwischenrunde
Die Köstner-Elf hatten nun die Kontrolle auf dem Rasen übernommen, einzig die Chancenverwertung blieb mangelhaft: Dzeko schoss frei vor Diego Lopez am langen Pfosten vorbei (24.), Misimovic (30.) und Riether (35.) scheiterten jeweils am Keeper von Villarreal.
Die Spanier wirkten in ihren Offensivbemühungen zu umständlich. Doch als es torlos in die Pause zu gehen schien, schlugen die Spanier zu: Marcos Senna donnerte einen Freistoß aus 18 Metern zentraler Position unhaltbar in die rechte obere Torecke (44.). So musste der VfL-Sicht mit einem unglücklichen Rückstand den Kabinengang antreten.
Ohne personelle Änderungen ging es in den zweiten Durchgang, in dem die Hausherren den besseren Start erwischten: Capdevilla schoss einen Freistoß knapp rechts am VfL-Gehäuse vorbei (50.), ehe ein Nilmar-Versuch das Ziel ebenso verfehlte (52.). Die Carrido-Elf wirkte nun zielstrebiger und beschäftigte den VfL in der Defensive, welcher zunächst lediglich durch Grafite zu einer Halbchance kam (60.).
Die Wolfsburger hatten etwas den Faden verloren, ehe Grafite aus dem Nichts der Ausgleich gelang: Von Josué geschickt, vollendete der Brasilianer von der rechten Seite aus mit einem trockenen Schuss ins lange Eck (66.). Der Ausgleich gab den Köstner-Schützlingen merklich Selbstvertrauen: Das Spiel konnte wieder vom eigenen Tor ferngehalten werden, so dass die Spanier nicht mehr zum Abschluss kamen.
In der Schlussphase wurde es dann hektisch. Erst brachte Grafite den VfL erneut per Foulelfmeter in Führung (84.), nachdem er selbst von Marcano im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Der Verteidiger sah dafür die Rote Karte. Fast im direkten Gegenzug gelang Marco Ruben nach einer schönen Llorente-Ablage der nicht unverdiente Ausgleich (86.).
In den letzen Minuten warf das in Unterzahl aufopferungsvoll kämpfende Villarreal noch einmal alles nach vorne, doch blieb es letztendlich beim leistungsgerechten Unentschieden.
Das Rückspiel findet nächsten Donnerstag um 21.05 Uhr in der Wolfsburger Volkswagen-Arena statt. Beide Klubs treten zuvor noch in ihren heimischen Ligen an. Villarreal muss am Sonntag ins Bernabeu-Stadion zu Real Madrid reisen, in der Bundesliga empfangen die Wölfe am selben Tag (17.30 Uhr) den FC Schalke 04.