Europa League

Viererkette bei Freiburg? Nur mit Mut und Risiko

Unerfahrene Youngster hinten links

Viererkette bei Freiburg? Nur mit Mut und Risiko

Wird gegen Olympiakos Piräus ausfallen: Freiburgs Lukas Kübler.

Wird gegen Olympiakos Piräus ausfallen: Freiburgs Lukas Kübler. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Christian Streich schätzt die Flexibilität. Seit Jahren kann seine Mannschaft problemlos zwischen einem Dreierketten- und einem Viererketten-System variieren. Mit unterschiedlichen Akzentuierungen, wobei das 4-4-2 mit hängender Spitze in seiner fast zwölfjährigen Amtszeit am häufigsten zur Anwendung kam.

Beide Außenverteidiger fallen aus

Vorschau:

Aktuell ist aber ein 3-4-3 der Standard. Das liegt nicht nur an den Gegnern oder der eigenen Effektivität in dieser Grundordnung, sondern auch an der heftigen Verletzungsmisere. Acht Profis waren zuletzt dienstunfähig. Nach der Rückkehr von Roland Sallai und Merlin Röhl sind es nur noch sechs. Da aber Linksverteidiger Christian Günter und Rechtsverteidiger Lukas Kübler weiter ausfallen, ist eine Viererkette derzeit keine verlässliche Option.

Es geht dabei vor allem um die Besetzung links hinten, wo Kübler in Abwesenheit von Kapitän Günter öfter mal ausgeholfen hat. Nominell kommen für diesen Posten derzeit nur die unerfahrenen Youngster Kenneth Schmidt (21) und Jordy Makengo (22) infrage.

Schmidt wurde allerdings in den vergangenen elf Pflichtspielen nur zweimal am Ende eingewechselt und wurde deshalb im November, anders als zuvor, nicht für die deutsche U-21-Nationalelf berufen. Zudem hat Schmidt derzeit Probleme mit der Bauchmuskulatur. "Mal schauen, ob es geht", sagte Streich am Mittwoch vor den Partien gegen Piräus und in Mainz.

Bei Makengo sei es zuletzt "okay im Training und in den Teileinsätzen" gewesen. "Das ist eine schöne Geschichte, aber natürlich braucht er auch noch Zeit", sagt Streich über den im Sommer aus der U23 aufgerückten Franzosen, der zunächst mit einem Jochbeinbruch ausfiel und inzwischen drei Jokereinsätze für die Profis absolviert hat. Auf einen von beiden zu setzen, wäre also kein kleines Risiko.

Ähnlich verhält es sich bei Noah Weißhaupt. Die Offensivkraft spielt derzeit als linker Schienenspieler. Aber Verteidiger in der Viererkette? "Denkbar, aber nicht ideal", urteilt Streich. Zu guter Letzt könnte Kiliann Sildillia als derzeit einziger Rechtsverteidiger die Seite wechseln und Innenverteidiger Manuel Gulde oder Weißhaupt könnten rechts verteidigen. Aber auch das wäre nur eine Notlösung.

Streich über die Vorteile der Dreierkette: "Aufgrund des Personals konnten wir sehr offensiv spielen"

Streich betont den positiven Aspekt dieser temporären Einschränkung: "Was jetzt gut war mit der Dreierkette, aufgrund des Personals konnten wir sehr offensiv spielen." So verkörperte neben Weißhaupt zuletzt einige Male auch rechts in Person von Ritsu Doan eine weitere Offensivkraft den Schienenspieler im 3-4-3.

Gegen Piräus dürften rechts entweder Doan oder Sildillia auflaufen. Streich sagt allgemein: "Es gibt Nachteile mit der Dreierkette gegen das 4-2-3-1/4-4-2 von Piräus, aber auch Vorteile bei der Spielverlagerung. Das ist die Abwägung."

Carsten Schröter-Lorenz

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