Nach dem Seitenwechsel ging es los: Erst humpelte Lucas Hernandez vom Platz, wenig später Jerome Boateng, dann Corentin Tolisso, und zum Schluss rutschte auch noch Javi Martinez weg, der für Tolisso eingewechselt worden war. Das Spiel beim VfB Stuttgart verlor der FC Bayern am Samstag nicht, dafür reihenweise Spieler.
"Wir werden morgen alle Spieler untersuchen", sagte Trainer Hansi Flick nach dem entbehrungsreichen 3:1-Arbeitssieg. Bei Tolisso sehe es nach einer Muskelverletzung aus, Javi Martinez habe muskuläre Probleme, bei Hernandez und Boateng müsse man abwarten.
Der, der die Bedingungen am besten annimmt, hat den größten Erfolg. Und das wollen wir sein.
Hansi Flick
"Ich weiß, dass die Mannschaft gerade am Limit ist, aber es gibt nichts, worüber wir uns beklagen wollen, weil jede Mannschaft, die international spielt, die gleichen Voraussetzungen hat", betonte Flick. "Es ist einfach eine enorme Belastung. Am Ende ist der einzelne Spieler der Leidtragende."
Und ein wenig auch der Zuschauer: "Wir wissen alle, dass wir aktuell keinen Schönheitspreis bekommen, aber wir liefern Ergebnisse." Während Borussia Dortmund gegen Köln (1:2) patzte, bauten die Bayern ihren Vorsprung an der Spitze nach dem Rückschlag gegen Bremen (1:1) wieder auf zwei Punkte aus.
"Wir schauen nur auf uns", stellte Flick klar. Die widrigen Umstände mit der hohen Belastung und den eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten dürften keine Ausrede sein. "Ich sage immer: Der, der die Bedingungen am besten annimmt, hat den größten Erfolg. Und das wollen wir sein."
Gegen Aufsteiger Stuttgart, dem der Bayern-Coach voller Anerkennung "einen sehr attraktiven, guten Fußball" attestierte, feierte Tanguy Nianzou - eingewechselt für Boateng (63.) - sein Debüt im Bayern-Trikot. "Tanguy ist in ein Spiel reingeschmissen worden, das nicht einfach war", lobte Flick den 18-jährigen Franzosen. "Er kann stolz sein."
