2. Bundesliga

VfB in Marbella: Matarazzo will "fast alles" einstudieren

Was Stuttgarts neuer Trainer im Trainingslager vorhat

VfB in Marbella: Matarazzo will "fast alles" einstudieren

Auf nach Spanien: Mario Gomez & Co. am Freitagmorgen am Stuttgarter Flughafen.

Auf nach Spanien: Mario Gomez & Co. am Freitagmorgen am Stuttgarter Flughafen. imago images

Wenn alles planmäßig verläuft, landet der Tross, der 29 Spieler beinhaltet, um 11.15 Uhr in Malaga, wo es mit dem Bus eine knappe Stunde nach Marbella weitergeht. Nach der Ankunft und dem Mittagessen im Mannschaftshotel geht es anschließend zum ersten Training. Zehn Tage Schwitzen für das große Ziel: Wiederaufstieg.

Viel Zeit hat Pellegrino Matarazzo nicht wirklich, um seine Vorstellungen seiner neuen Mannschaft nahezubringen. "Das Kennenlernen soll so schnell wie möglich vonstatten gehen", sagt der neue VfB-Trainer, der dies als überaus wichtigen Punkt ansieht. "Ohne das kann auch keine Entwicklung entstehen. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen, mit jedem einzelnen ein Vieraugengespräch zu führen. Ich möchte jeden erreichen. Ich will von jedem Spieler spüren, wie er tickt. Das ist sehr wichtig."

"Wir werden aber nicht lernen, den Ball zu verlieren..."

Zu den sportlichen Schwerpunkten, die unter spanischer Sonne zumeist in drei Einheiten täglich eingeübt werden sollen, sagt der 42-Jährige: "Das Spiel im letzten Drittel, Ballverlust und Ballgewinn - also fast alles" solle einstudiert werden. Um auch wirklich jedes Missverständnis auszuschließen, schießt der gebürtige US-Amerikaner mit einem Lachen nach. "Wir werden aber nicht lernen, den Ball zu verlieren..."

Wenn es am 29. Januar wieder mit der 2. Liga losgeht, gegen den 1. FC Heidenheim, soll bzw. muss seine Spielidee von der Mannschaft abrufbar sein. Ob er damit einen "Aber-hallo-Effekt" erwirkt, wie sein Vorgänger Tim Walter mit dessen Ballbesitzfußball unter Maximalrotation? "Wir werden sehen, ob das die Leute erkennen können. Bestimmt ist auch etwas dabei, das neu ist, das frisch ist."

Auch Matarazzo "möchte Dominanz ausstrahlen" - aber nicht durch Ballbesitz

Unterm Strich sind das Ziel und der Weg dahin immer noch gleich. "Ich möchte auf jeden Fall offensiv spielen, mit einem gewissen Vorwärtsgang. Ich möchte auch Dominanz ausstrahlen", erklärt der neue Chefcoach. Allerdings, das macht den Unterschied zur bisherigen Vorgehensweise aus, "nicht durch Ballbesitz, sondern durch Spielkontrolle und Spielbestimmung."

Hierbei gehe es um die Antworten auf folgende Fragen: "Haben wir Zugriff auf das Spiel? Über 90 Minuten? Bestimmen wir das Spiel? Oder bestimmen wir es nicht? Wenn wir es bestimmen, werden wir zu Großchancen kommen. Ballbesitz ist weniger der Indikator. Mehr die Anzahl der Großchancen." Die wurden in der jüngsten Vergangenheit zuhauf kläglich vergeben. Ein Problem, das es ebenfalls schnell zu lösen gilt.

George Moissidis

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