VfB-Trainer Jürgen Kramny musste nach der 0:1-Niederlage in Dortmund erzwungenermaßen umstellen. Janzer zog sich noch in der ersten Hälfte einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und stand vorerst nicht zur Verfügung. Dafür bekam Riemann das Vertrauen geschenkt. Dazu begannen Berko und Wanitzek anstelle von Cecen und Lohkemper. Darmstadts Übungsleiter Dirk Schuster sah trotz des 0:0 gegen Aufsteiger Elversberg keinen Grund, seine Startformation auseinanderzureißen.
Darmstadt fand in den Anfangsminuten etwas besser in die Partie und erarbeitete sich ein leichtes optisches Übergewicht, ohne dabei jedoch wirklich gefährlich zu werden. Das erste Ausrufezeichen setzte aber der VfB. Nach einem Eckball wuchtete Innenverteidiger Vier das Leder per Kopf an den Querbalken (9.). Die „Lilien“ wirkten danach wacher und kamen in der 16. Minute zur ersten guten Chance. Sirigu spielte Sailer im Strafraum frei, der jedoch in Schlussmann Vlachodimos seinen Meister fand.
2. Spieltag
Die Gäste waren nun das bestimmende Team auf dem Rasen und wurden von den Stuttgartern eiskalt erwischt. Nach einem Freistoß bekamen die Hessen die Kugel nicht aus der Gefahrenzone. Riemann stand goldrichtig und brachte seine Farben in Führung (25.). Die passende Antwort folgte beinahe prompt. Nach einem hohen Ball netzte Gorka ein, jedoch entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits (27.). Der SV drängte nun auf den Ausgleich. Heller nahm eine Sailer-Hereingabe am langen Pfosten direkt. Erneut war aber VfB-Keeper Vlachodimos mit dem Fuß auf dem Posten (33.). Bis zum Pausentee passierte trotz der Überlegenheit der Darmstädter nicht mehr viel. Lediglich ein Gondorf-Schuss aus der zweiten Reihe strich knapp am Ziel vorbei (40.).
Die Schuster-Elf befand sich nach dem Seitenwechsel im Tiefschlaf. Wanitzek tauchte plötzlich vollkommen frei vor Keeper Zimmermann auf, schob die Kugel jedoch nur an den Pfosten (47.). Die Reaktion der „Lilien“ war aber genau richtig. Nach einer Stegmayer-Ecke wuchtete Stroh-Engel das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (51.). Die Schwaben wirkten sichtlich beeindruckt und konzentrierten sich vorerst auf die Defensive, um der Schwungphase der Gäste etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch besonders bei Standardsituationen blieb der SVD brandgefährlich. Einen Gorka-Kopfball konnte aber noch auf der Linie geklärt werden (68.). Kurz darauf schwächte sich der VfB selbst. Leibold sah von Referee Alexander Sather die Gelb-Rote Karte (69.).
Die Kramny-Elf konzentrierte sich in den Schlussminuten auf die eigene Defensive und machte die Räume sehr eng. Darmstadt warf zwar alles nach vorne, fand aber nur noch einmal die passende Lücke, um gefährlich zum Abschluss zu kommen. Sirigu steckte durch auf Stroh-Engel, dem jedoch vor dem Kasten der Schwaben die Nerven versagten (83.). So blieb es am Ende beim etwas glücklichen 1:1 aus Sicht der Stuttgarter.
Der VfB muss am erst am 11. August (14 Uhr) nach Rostock reisen. Der SV empfängt am Sonntag (14.30 Uhr) in einer Woche Borussia Mönchengladbach in der ersten Runde des DFB-Pokals. Am 10. August (14 Uhr) steht für Darmstadt mit dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück wieder der Liga-Alltag an.