Bundesliga

TSG Hoffenheim: Wie Weghorst Szalai Mut macht

Unsicherheiten und Unsauberkeiten gegen Bochum

Verteidiger auf Bewährung: Wie Weghorst Szalai Mut macht

Wechselte im Sommer für etwas mehr als zwölf Millionen Euro von Fenerbahce nach Hoffenheim: Attila Szalai.

Wechselte im Sommer für etwas mehr als zwölf Millionen Euro von Fenerbahce nach Hoffenheim: Attila Szalai. IMAGO/eu-images

Im Zuge der Aufarbeitung des zweiten Heimsieges dieser Saison plauderte Trainer Pellegrino Matarazzo nach dem 3:1-Erfolg gegen Bochum ein bisschen aus dem Nähkästchen. "Wout Weghorst war im letzten Spiel unser 'Man oft he Match' und durfte deshalb diesmal entscheiden“, erläuterte der 46-Jährige ein internes Ritual, "und er hat sich für Attila Szalai entschieden."

Eine feine Geste des Niederländers sicherlich, denn aufgrund der Leistung an sich wäre der Verteidiger eher nicht infrage gekommen. Es ist wohl eher als integrative Maßnahme zu werten, um dem 25-Jährigen über die schwierige Startphase bei der TSG und endgültig in die Spur zu helfen.

Gegen Bochum war Szalai, eigentlich Innenverteidiger, diesmal als linker Außenverteidiger in einer Viererkette aufgeboten worden. Und schon nach nur wenigen Minuten hatte der Linksfüßer eine Toptorchance für Weghorst vorbereitet, der vielleicht auch deshalb ein kleines Dankeschön sendete. Aber schon die Entstehung dieser Situation ließ erkennen, dass Szalai nicht im Rhythmus ist und sein kann. Denn auf dem Weg nach vorne hatte er sich eigentlich den Ball zu weit vorgelegt und verhinderte nur mit energischem Nachstochern einen gefährlichen Ballverlust. Erst dann ergab sich eher zufällig die Chance zur Flanke, die Weghorst volley aufs Tor bretterte, aber an VfL-Keeper Riemann scheiterte (3.).

Auf dem Platz unsicher - und trotzdem "beeindruckend"

Es sollte nicht die letzte Unsicherheit oder Unsauberkeit in Szalais Spiel bleiben. Zu ungestüm und plump führte er so manchen Zweikampf oder verfehlte den anvisierten Adressaten mit weiten Pässen erheblich. Doch im Verlaufe der Partie fing sich der Nationalverteidiger Ungarns und kam - im Gegensatz etwa zu Mitbewerber Stanley Nsoki - ohne großen Patzer über die Runden. Unterm Strich also durchaus ein Schritt in die richtige Richtung - wohl auch das, was Weghorst betonen wollte. "Ich bin schon zufrieden mit seiner Leistung, er hat ein bisschen Zeit gebraucht, bis er reingekommen ist, auch wenn er gleich eine super Chance vorbereitet hat von Wout", resümierte auch Matarazzo, "danach hat er sich gut stabilisiert und ein gutes Spiel gemacht."

Hoffenheims Gegner vor der Winterpause

Doch von der für eine Ablöse von 12,3 Millionen Euro zu erwartenden Verstärkung ist Szalai noch weit entfernt. Zudem dürfte die Variante mit Viererkette eher die Ausnahme bleiben, man darf gespannt sein, ob und auf welcher Position Szalai etwa am Wochenende in Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Erscheinung tritt.

Als Typ jedenfalls kommt der offensichtlich permanent frohgelaunte wie freundliche Szalai gut an im Team und im Klub. Auch das könnte ihm helfen. "Ich habe selten so einen Typen kennengelernt, so extrem positiv energetisch unterstützend und immer da, wenn man ihn braucht, er hat nie ein schlechtes Wort oder schlechte Körpersprache. Ich muss sagen, es ist beeindruckend, wie er mir seiner Situation umgegangen ist, mit der wenigen Spielzeit, die er bekommen hat", hatte Matarazzo noch vor dem Bochum-Spiel herausgestellt. Nun muss sich zeigen, ob auch auf dem Spielfeld mehr als positive Ansätze folgen.

Michael Pfeifer

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