Seite an Seite saß Al-Khelaifi auf der Tribüne mit Real-Präsident Florentino Perez. Speziell in den letzten Minuten dürfte sich die Laune des PSG-Geldgebers verschlechtert haben, aus einem 1:1 wurde noch ein 1:3 . Nicht ganz unschuldig war dabei Coach Unai Emery, der mit der frühen Auswechslung von Angreifer Edinson Cavani ein bedenkliches Zeichen entsendet hatte . Al-Khelaifi hatte da aber längst einen anderen Schuldigen ausgemacht: Schiedsrichter Gianluca Rocchi aus Italien.
Bei "beIN Sports" begann der PSG-Boss mit den Worten: "Wir können auch über den Schiedsrichter sprechen. Zwei Gelbe Karten, die keine waren, eine Abseitsentscheidung gegen Kylian Mbappé, die inkorrekt war." Aber ob das wirklich ausschlaggebend für eine 1:3-Niederlage war? "Es sind die kleinen Dinge, die gegen so große Mannschaften wie Real den Unterschied machen können. Das war es natürlich nicht alleine, aber es hat Real geholfen", so Al-Khelaifi.
Der 44-Jährige wollte sogar etwas von einer Verschwörung wissen. "Letztes Jahr, in Barcelona, der Schiedsrichter. Heute, wieder, der Schiedsrichter. Ich denke, dass die UEFA etwas damit zu tun hat." Beim legendären 6:1 im Camp Nou hatte der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin für seine Leistung viel Kritik einstecken müssen. Was Al-Khelaifi bei seiner Schiri-Schelte wegließ: Für sein Elfmeter-Foul gegen Toni Kroos hätte Giovani Lo Celso kurz vor der Pause durchaus Gelb-Rot sehen können, Neymar für seine dreiste Schwalbe in der 62. Minute gar sehen müssen.
"Das wird ein harter Abend für Real"
"Ich habe nicht mit den Spielern gesprochen. Alle sind von diesem Resultat enttäuscht. Aber wir waren im Bernabeu die klar bessere Mannschaft, speziell in der zweite Hälfte. Gemeinsam mit unseren Fans werden wir alles tun, um den Spieß noch umzudrehen. Das wird ein harter Abend für Real", so Al-Khelaifi.
Ich glaube, dass der Schiedsrichter näher bei Real war.
PSG-Coach Unai Emery
Coach Emery lobte zwar auch den Gegner, schränkte aber ein: "Ich mag nicht, wie der Schiedsrichter das Spiel geleitet hat. Kleine Dinge, die zu großen werden können, liefen für Real." Den Elfmeter gegen PSG hätte er nicht gegeben, auf der Gegenseite aber Sergio Ramos für ein Handspiel im Strafraum belangt. Dazu sah er ein Foul vor dem 1:2 an Innenverteidiger Presnel Kimpembe, der überraschend für Thiago Silva in der Startelf gestanden hatte. Emerys Fazit: "Ich bin glücklich mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, aber unglücklich mit dem Resultat. Ich glaube, dass der Schiedsrichter näher bei Real war."
Und was ist eigentlich mit der Frage der Fragen: Wo spielt Neymar im nächsten Jahr? Al-Khelaifi versicherte, dass der Brasilianer auch nächste Saison "zu 100 Prozent" in der französischen Hauptstadt spielen werde. Nicht ganz unwichtig für diese Hypothese könnte das Rückspiel am 6. März in Paris werden.