2. Bundesliga

Verdacht der Untreue bei der Arminia

Bielefeld: Staatsanwaltschaft ermittelt

Verdacht der Untreue bei der Arminia

Wolfgang Brinkmann: "Arminia Bielefeld ist an einer kompletten Aufklärung des Sachverhaltes sehr interessiert."

Wolfgang Brinkmann: "Arminia Bielefeld ist an einer kompletten Aufklärung des Sachverhaltes sehr interessiert." imago

Eine anonyme Anzeige hatte das Verfahren ins Rollen gebracht, sagte der Sprecher der Bielefelder Ermittlungsbehörde, Klaus Pollmann, im Bielefelder Westfalen-Blatt. Es handelt sich dabei um den Bau der neuen Haupttribüne, deren anberaumte Kosten von anfangs elf auf 19 Millionen Euro gestiegen waren. Diese immense Kostenexplosion gilt auch als wesentlicher Grund für die Finanzprobleme der Arminen, die dadurch fast in die Insolvenz getrieben wurden.

Am Freitag beschlagnahmten Beamte zahlreiche Aktenordner. Die Ermittlungen richten sich allerdings nicht gegen aktuelle DSC-Mitarbeiter, vielmehr dreht sich alles und den Ausbau der Schüco-Arena. Pollmann verwies auch auf die Jahreshauptversammlung der Bielefelder (5. September 2010), wo Aufsichtsratsmitglied Friedrich Straetmanns bei seinem Prüfungsbericht zum Stadionausbau Kritik in Richtung Roland Kentsch und Hans-Hermann Schwick geübt hatte.

"Meiner Meinung nach sind Schatzmeister Kentsch und Aufsichtsratschef Schwick ihrer Verantwortung nicht in ausreichendem Maße nachgekommen. Die Aktenlage ergibt keine gründliche Planung und Durchführung des Stadionumbaus", hatte Straetmanns gesagt. Deshalb und wegen der anonymen Anzeige habe die Staatsanwaltschaft jetzt die Ermittlungen eingeleitet und gezielt Unterlagen zum Thema Stadionbau von der Geschäftsstelle mitgenommen, so Pollmann.

Nun gilt es herauszufinden, ob Personen, die damals die Interessen des Vereins zu vertreten hatten, dies auch tatsächlich getan haben. Pollmann geht davon aus, dass es vermutlich Monate dauern wird, ehe die Ermittlungen abgeschlossen sein werden. Personen aus Vorstand und Geschäftsführung des DSC Arminia, die momentan in der Verantwortung stehen, seien von den Ermittlungen jedoch nicht betroffen.