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VBL: Luca Boller gewinnt in Hamburg

Teaminternes Finale gegen Malte Hedderich

VBL: Luca Boller gewinnt in Hamburg

Boller löst sein VBL-Final-Ticket in Hamburg.

Boller löst sein VBL-Final-Ticket in Hamburg. kicker eSport

Das Turnier in der Hansestadt war gut besucht. Im Gegensatz zu anderen Städten waren so viele Teilnehmer vor Ort, dass die letzten Plätze per Losverfahren ausgeteilt wurden. Unter den Glücklichen war Sascha 'poldi10' Schumacher, der sich bereits in vorherigen VBL-Events duellierte und zuletzt unglücklich im Finale ausschied. In Hamburg schien das Glück allerdings zuerst auf seiner Seite.

Die Gruppenphase bescherte dem Spieler vom Team Imperial dann aber nichts Gutes. Sein erstes Spiel gegen Mike Heylik konnte er noch mit 3:1 gewinnen. Nachdem 0:0 gegen Steffen Schöttke kassierte Schumacher auch noch eine Niederlage gegen Marc Wenk. Damit war sein Vorrunden-Aus besiegelt. "Ich denke, ich werde es in Berlin nochmal versuchen", gab sich der ehemalige Acer-Athlet zuversichtlich.

Der mousesports-Spieler und langjährige FIFA-eSportler Patrick 'Atze' Straschek konnte sich als Zweiter seiner Gruppe durchsetzen und kam somit ungehindert in die K.o.-Phase. Dort traf er auf den Spieler und Coach von SK Gaming: Alexander 'Bono' Rauch, der mit seinem Lieblingsklub Mainz leider schlechte Chancen hatte. Mit einem 2:0-Sieg löste Straschek das Achtelfinal-Ticket.

Die beiden Spieler von bPartGaming, Malte Hedderich und Luca Boller, zogen jeweils als Gruppenerste in die Playoffs. Das Duo hatte bis zum Viertelfinale nur wenige Probleme und beide konnten ihre Gegner überwiegend souverän schlagen. Doch als Straschek gegen Tobias Pankow mit 0:2 ausschied, hatten auch Boller und Hedderich zu kämpfen. Mit 1:0 und 2:1 kamen sie nur knapp ins Halbfinale. Dank Auswärtsregel im Hin- und Rückspiel reichte Hedderich ein 3:2 und 1:0. Boller siegte zunächst mit 1:0 und rettete dann das 1:1 im zweiten Spiel.

Hedderichs Aufholjagd wird nicht belohnt

Finale unter Freunden: Luca Boller (li.) gegen Malte Hedderich (r.).

Finale unter Freunden: Luca Boller (li.) gegen Malte Hedderich (r.). kicker eSport

Somit kam es zum teaminternen Duell der bPartGaming-Spieler und einem Finale, das bis zuletzt spannend blieb. Boller eröffnete die erste Partie mit zwei wichtigen Auswärtstoren und siegte mit 2:0. Danach legte er in der zweiten Partie direkt das 1:0 vor und hatte bereits eine Hand am Ticket für das große Finale. Malte setzte danach alles auf eine Karte und voll auf Angriff. Und tatsächlich konnte er bis zu den Schlussminuten drei Tore nachlegen und damit auf 3:1 stellen. Das hätte ihm für den Gesamtsieg gereicht. Doch Boller bewahrte die Nerven und schaffte es kurz vor Abpfiff, auf 2:3 zu verkürzen. Damit siegt Luca Boller zum zweiten Mal beim VBL-Qualifikations-Event in Hamburg, nachdem er bereits im letzten Jahr siegreich aus der Hansestadt in sein Heimatland Schweiz zurückkehrte.

Ob es beim Final-Spiel unter Kameraden und Freunden Streitigkeiten gab, können beide nur verneinen. Dass sie sich allerdings gegenseitig sehr gut einschätzen können, liegt auf der Hand: "Malte ist ein sehr ruhiger Spieler. Der schießt den Abschlag nicht einfach so raus. Er spielt viel mit dem Radar", erklärt Boller. "Es kommt viel auf das Meta-Game am. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, im zweiten Spiel kein Gegentor mehr zu kassieren. Hat leider nicht geklappt", fügt Hedderich hinzu.

Eigentlich hatte mir Malte für heute einen Schlafplatz zugesichert. Ich hoffe, dabei bleibt es.

Luca Boller

Für Boller hat sich der Trip aus der Schweiz bis ins nordische Hamburg also letztendlich gelohnt: "bPart ist ja in Hamburg, und so kann man das mit einem Besuch verbinden." Ein schlechtes Gewissen, dass er seinen Teamkollegen um den Sieg gebracht hat, plagt ihn aber nicht. "Nein, auf keinen Fall. Aber eigentlich hatte mir Malte für heute einen Schlafplatz zugesichert. Ich hoffe, dabei bleibt es."

Insgesamt bleiben noch fünf Offline-Turniere, bei denen sich interessierte Spieler für das große Finale der VBL-Saison 2015/16 qualifizieren können. Die nächste Station ist Stuttgart am 2.4.2016.

Robin Schulz