Yumi, Yumi, Yumi – so heißt der Titel der Nationalhymne von Vanuatu. Der Text endet mit: "...wir wissen, es ist noch viel Arbeit zu tun auf unseren Inseln". Das nennt man wohl realistisch. Der Arbeitsauftrag dürfte hingegen auch für Trainer Guido Streichsbier und die deutsche U-20-Auswahl gelten, die gerade bei der Weltmeisterschaft in Südkorea 48 Stunden lang zittern musste, ob sie denn überhaupt noch in der K.-o.-Runde dabei sein würde.
Der Grund: Vanuatu, gegen das am Freitag lediglich ein 3:2-Sieg gelungen war. Noch mal zum Mitschreiben: V A N U A T U. 264.000 Einwohner, 83 Inseln, eine Einheit. Notiert auf Weltranglistenplatz 179. Okay, immer noch vor den Salomon-Inseln, Brunei-Darussalam und Tonga, trotzdem kein richtiger Brocken. Dass auf deutscher Seite aber gern damit argumentiert wird, dass ja nicht die besten Spieler zur Verfügung stehen würden, darf nicht als Alibi herhalten.
Zur Erinnerung: Im DFB-Kader stehen Nachwuchshoffnungen von Gladbach, Schalke, Dortmund, Hertha oder Leipzig, nicht aus Rügen, Baltrum, Norderoogsand. Einige Jungs haben bereits Bundesligaerfahrung, alle haben eines gemeinsam: Sie wollen eine große Karriere machen. Mit Glück und dank fremder Mithilfe ist man nun immerhin als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale eingezogen. Ein Erfolg? Nein. Ein Warnschuss zur rechten Zeit? Hoffentlich!