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US-Fußballstar Megan Rapinoe kündigt Karriereende an

38-Jährige mehr als nur Sportlerin

US-Fußballstar Megan Rapinoe kündigt Karriereende an

Sie beendet nach der WM und der Saison in der NWSL ihre aktive Karriere: Megan Rapinoe.

Sie beendet nach der WM und der Saison in der NWSL ihre aktive Karriere: Megan Rapinoe. usa today uspw

In einer Verbandsmitteilung des US-Verbandes gab die 38-jährige Rapinoe ihre Entscheidung bekannt. "Ich hatte eine unglaubliche Karriere und dieses Spiel hat mich um die ganze Welt gebracht und mir ermöglicht, so viele tolle Menschen kennenzulernen. Ich bin unglaublich dankbar, Teil einer Generation von Spielerinnen gewesen zu sein, bei deren Abschied das Spiel zweifellos besser ist als zu ihren Anfängen."

Sie habe mit einem "tiefen Gefühl des Friedens und der Dankbarkeit" beschlossen, dass diese Spielzeit ihre letzte werde, teilte sie zudem am Samstag in den sozialen Medien mit. Bei der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) kann Rapinoe mit der US-Auswahl nach 2015 und 2019 zum dritten Mal in Folge Weltmeisterin werden. Dazu steht in ihrer Vita der Gewinn der olympischen Goldmedaille bei den Sommerspielen 2012 in London.

2019 auf dem Zenit

Aus sportlicher Sicht war 2019 wohl ihr erfolgreichstes Jahr. Bei der WM 2019 wurde sie ausgezeichnet mit dem Goldenen Ball und dem Goldenen Schuh als beste Spielerin und beste Torschützin. Dazu gewann sie mit dem Ballon d'Or sowie dem Titel als FIFA-Weltfußballerin auf individueller Ebene das Höchste, was es im Fußball zu erreichen gilt. 

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"Megan Rapinoe ist eine der wichtigsten Spielerinnen in der Geschichte des Frauenfußballs und eine einzigartige Persönlichkeit. Ihr Einfluss auf ihre Mitmenschen als Mensch dürfte noch wichtiger sein als so viele und noch für lange erinnerungswürdige Momente, die sie geschaffen hat", ehrte sie auch der aktuelle US-Nationaltrainer Vlatko Andonovski.

Engagement auch abseits des Platzes

In der Tat ist Rapinoe weitaus mehr als nur eine Sportlerin. Auch abseits des Platzes wusste die 199-malige Nationalspielerin (63 Länderspieltore) ihren Einfluss zu nutzen. So machte sie vor der WM 2019 mit politischen Äußerungen auf sich aufmerksam. Unter anderem hatte sie angekündigt, aus Protest gegen den damaligen US-Präsidenten Donald Trump auch im Falle eines WM-Triumphs nicht zur Ehrung ins "fucking White House" gehen zu wollen. Trump sei ein Sexist und Rassist, meinte sie damals.

Bereits drei Jahre zuvor war Rapinoe bei der US-Nationalhymne als erster weißer Profi und als erste Frau aus Solidarität mit US-Footballspieler Colin Kaepernick niedergekniet, um ein Zeichen gegen Polizeigewalt und rassistische Diskriminierung zu setzen. Auch im Kampf des US-Teams um höhere Prämien war die Mittelfeldstrategin das Gesicht ihrer Mannschaft.

Rapinoe spielt für den zweimaligen US-Vizemeister OL Reign, einem Klub aus dem Großraum Seattle, in der National Women's Soccer League in den USA. Ihre größten Erfolge feierte sie aber mit dem US-Team.

Weltmeisterin und Olympiasiegerin, Trägerin der Medal of Freedom, unermüdliche Verfechterin der Lohngleichheit für Frauen und der Würde und des Respekts für alle.

Joe Biden über Megan Rapinoe

Und dafür sowie für ihre Leistungen abseits des Platzes hat sie auch noch großes Lob von höchster Stelle erhalten. "Herzlichen Glückwunsch zu einer unglaublichen Karriere", schrieb US-Präsident Joe Biden bei Twitter - und schwärmte von einer "Weltmeisterin und Olympiasiegerin, Trägerin der Medal of Freedom, unermüdlichen Verfechterin der Lohngleichheit für Frauen und der Würde und des Respekts für alle."

kon, dpa, sid