3. Liga

"Universalwerkzeug" Deichmann hilft vorne und hinten

Ingolstadt: In Münster soll der nächste Schritt folgen

"Universalwerkzeug" Deichmann hilft vorne und hinten

Schanzer-Coach Michael Köllner ist mit "Universalwerkzeug" Deichmann zufrieden.

Schanzer-Coach Michael Köllner ist mit "Universalwerkzeug" Deichmann zufrieden. IMAGO/Stefan Bösl

Wenn ein Profi am Saisonende vom Tabellen-8. zum Tabellen-11. wechselt, wirkt das auf den ersten Blick wie ein Rückschritt. Nicht so beim Transfer des Ex-Löwen Deichmann, denn für den 29-Jährigen gab es gute Gründe beim oberbayerischen Rivalen anzuheuern: "Die Gespräche mit Michael Köllner, Ivo Grlic und Didi Beiersdorfer waren von Beginn an äußerst vertrauensvoll. Alle Seiten haben mir stets aufgezeigt, dass der Verein sehr ambitioniert arbeitet, um nach dem großen Umbruch wieder erfolgreich zu sein."

Mit der Schanzer Philosophie konnte ich mich vom ersten Moment an voll identifizieren.

Yannick Deichmann

Doch nicht nur die Überzeugungsarbeit der Sportlichen Leitung des FCI war entscheidend. "Mit der Schanzer Philosophie konnte ich mich vom ersten Moment an voll identifizieren. Dementsprechend habe ich mich für den FCI entschieden", erklärt der polyvalente Spieler seine Beweggründe für den Ortswechsel und lässt durchblicken das sein Ex- und jetzt wieder Trainer Michael Köllner einen nicht unwesentlichen Anteil daran hatte: "Mit dem Coach hatte ich schon bei meinem letzten Arbeitgeber eine gute Zeit. Im Gespräch hat er mir seine Visionen klar dargestellt."

So plausibel dieser Karriereschritt auch war, der Sommer verlief dagegen nicht ganz nach Wunsch. "Meine Oberschenkelverletzung aus der vergangenen Saison hat mir zunächst zu schaffen gemacht", erklärt der FCI-Neuzugang den Hauptgrund, warum er erst mit Verspätung beim neuen Verein einsteigen konnte. Ein erheblicher Nachteil, denn "gerade wenn du zu einem neuen Team stößt, ist es dein oberstes Ziel, direkt mitwirken zu können. Daher war es nicht leicht, zu Beginn der Vorbereitung von außen zuschauen zu müssen". Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, was auch daran lag, dass "ich von der ersten Minute an super aufgenommen wurde und mich von der medizinischen Abteilung perfekt betreut gefühlt habe". Mittlerweile fühlt sich die Nummer 20 der Schanzer pudelwohl und ist überglücklich, den Trainingsrückstand so schnell verringert zu haben.

Yannick ist ein Spieler, der verlässlich Fußball mit Herz spielt.

Michael Köllner

"Vielleicht ist es ein Vorteil, überall eingesetzt werden zu können. In solch einem Fall ist es immer wichtig zu wissen, welche Aufgaben auf der jeweiligen Position anfallen, denn nur so kann der Mannschaft auf dem Platz geholfen werden", erklärt der gebürtige Hamburger Deichmann seine Sicht zum Thema Vielseitigkeit. Und versichert glaubhaft, dass es für ihn auf dem Rasen keine Lieblingsposition gibt. Sein Credo ist simpel: "Ich spiele dort, wo ich gebraucht werde."

Auch Köllner hält große Stücke auf seinen Neuzugang. Dessen Vorzüge kennt er durch die gemeinsame Zeit bei den Löwen: "Yannick, ist ein Spieler der verlässlich Fußball mit Herz spielt." Ein solches "Universalwerkzeug" ist für den Coach in jedem Spiel hilfreich. Den Plan, Deichmann in vorderster Linie einzusetzen, hatte der FCI-Coach immer im Hinterkopf, denn "Deichmann ist ein Offensivakteur, der die gegnerische Kette extrem nach hinten bindet und mit seinen Läufen auch immer wieder fordert". Aber der ehemalige Sechziger ist auch in der Defensive ein wertvolles Instrument. Eines, auf das der 53-Jährige gerne zurückgreift, so wie im Spiel gegen Halle: "Als wir in der Halbzeitpause personell umgestellt haben, hat sich gezeigt, er braucht keine Anlaufzeit und spielt so, als wenn er zuvor schon Sechser gespielt hat. Kurz und gut, er hat uns in der zweiten Hälfte auf dieser Position richtig gutgetan." Klar, dass Deichmann auch in der Startelf in Münster stehen wird - die interessante Frage ist nur: Auf welcher Position?

Bernd König

Traum-Einstand, Derby-Held und nur Debütanten: Die kicker-Elf des 2. Spieltags