"Es war ein schwieriges Spiel, Köln stand sehr tief und es war nicht einfach, Lösungen zu finden. Das hat die Mannschaft sehr gut gemacht und ist geduldig geblieben. Ich bin überglücklich, dass wir 2:1 gewonnen haben", meinte Urs Fischer bei "Sky" nach der Partie. Der Union-Coach war besonders von der Art und Weise angetan, mit der die Eisernen in Köln zum Sieg gekommen waren. Denn gegen einen defensiv eingestellten Gegner agierten die Köpenicker umsichtig und abgeklärt. "Wenn man nicht viel Raum bekommt, geht es auch über Kampf. Dieses Gesicht müssen wir beibehalten", so Fischer, der weiß, dass nach zahlreichen Gegnern aus dem Tabellenkeller in den kommenden Wochen schwierigere Aufgaben auf sein Team warten werden.
Trotz der äußerst ansehnlichen Momentaufnahme mit Platz fünf besteht derzeit keine Gefahr, dass die Erwartungshaltung bei Union zu hoch geraten könnte. So spricht nicht nur Fischer weiterhin vom Klassenerhalt als oberstem Ziel. Seiner Mannschaft schon jetzt einen Entwicklungssprung bescheinigen möchte der Schweizer obendrein nicht. "Bei Entwicklung geht es um Konstanz, das halte ich für verfrüht. Ich würde von einem Schritt sprechen, der bei der Entwicklung helfen kann."
Trainersteckbrief Fischer
Kruse: "Heute war es die Geduld"
Auch Max Kruse, dem mit seinem Elfmeternachschuss zum 2:1-Siegtor die Entscheidung zugunsten seines Teams geglückt war, sah dies ähnlich wie sein Coach. "Wenn man unser Auftreten auch im Gesamtkonstrukt sieht, dann läuft es so wie wir es uns vorgenommen haben - und viele es nicht erwartet haben. Ich bin froh über die Momentaufnahme", so der 32-Jährige, der ebenfalls mit der Art und Weise des Auftretens in Köln zufrieden war: "Heute war es die Geduld. Köln hat sehr destruktiv gespielt. Wir haben wenig zugelassen, letztlich nur das Tor bei einer Standardsituation. Deswegen war unser Sieg, finde ich, auch verdient", so Kruse.
Einziger kleiner Wehrmutstropfen für den Offensivakteur war am Ende nur sein erster vergebener Elfmeter in der Bundesliga überhaupt - im 17. Versuch, der den alleinigen Rekord bedeutet hätte. Doch der Kölner Keeper vereitelte den Strafstoß, auch wenn Kruse anschließend im Nachschuss dennoch traf. "Schade, dass ich den Rekord nicht habe, aber letztlich ist der zweite Ball reingegangen, da kann man es dann verschmerzen. Das, worüber man schreiben sollte, ist ohnehin, dass wir wieder gewonnen haben - deswegen habe ich ihn auch nicht reingemacht", meinte Kruse grinsend.
