Union-Coach Urs Fischer ersetzte im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Bremen Prömel durch Griesbeck.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner vertraute auf dieselbe Startelf wie beim jüngsten 0:2 in Dortmund.
Becker vergibt kläglich
Mit einer Megachance für Becker - der Stürmer schoss vom rechten Strafraumeck nach einem Konter einen Meter am leeren Tor vorbei (2.) - startete die Partie An der Alten Försterei.
Dies blieb zunächst die einzig nennenswerte Offensivaktion der Köpenicker, die sich spielstarken und sehr strukturierten Wolfsburgern gegenübersahen. Die Gäste waren der Führung durch Gerhardts Kopfball ganz nah, Luthe parierte famos (9.).
Steffen köpft ein
Doch nach der folgenden Ecke hieß es dann doch 1:0: Steffen schraubte sich gegen Lenz hoch und köpfte aus zehn Metern ins linke untere Eck ein. Luthe war noch dran, konnte aber nicht mehr entscheidend ablenken (10.).
Die ballsicheren und handlungsschnellen Niedersachsen hatten in der Folge die Spielkontrolle und viel mehr Ballbesitz (phasenweise 65:35 Prozent), auch wenn die Eisernen nun konzentrierter verteidigten. Beckers Schlenzer (20.) war dann eine Art offensiver Weckruf, denn nun fand Union besser in die Zweikämpfe und das Blatt wendete sich.
Becker bewältigt die schwerere Aufgabe - 1:1
Hübner köpfte nach Trimmels Ecke in die Arme von Casteels (26.), der wenig später geschlagen war: Pongracics riskantes Zuspiel auf Schlager mündete in die Umschaltbewegung der Gastgeber. Mit Folgen: Ingvartsen spielte scharf quer auf Becker, der diesmal seine Chance entschlossen nutzte und aus 15 Metern in den rechten Winkel traf (29.).
Die Fischer-Elf blieb bis zur Pause das aktivere Team, Awoniyi hätte per Kopf das 2:1 erzielen können (43.). Das zweite Tor hätte kurz zuvor aber ebenfalls bei einer der immer weniger werdenden Angriffsaktionen der Wölfe fallen können, doch Luthe rettete gegen den durchgebrochenen Gerhardt mit toller Fußabwehr (42.).
Nach Rot für Arnold nutzt Andrich die Freistoßchance
Bundesliga, 15. Spieltag
Mit Guilavogui für Pongracic startete die Glasner-Elf in Durchgang zwei. Bald wurde es knifflig: Nach Foul von Arnold am durchgebrochenen Awoniyi an der Strafraumgrenze zeigte Referee Patrick Ittrich zunächst auf den Punkt. Nach VAR-Überprüfung revidierte der Unparteiische seine Entscheidung, es gab Freistoß knapp vor dem Strafraum und die Rote Karte für Arnold (51.). Wolfsburgs zunächst ausgebliebene Doppelbestrafung folgte dann zu allem Unglück dennoch: Denn Andrich schlenzte den Freistoß unhaltbar für Casteels ins linke Eck - 2:1 (52.).
Handelfmeter nach Videobeweis: Weghorst gleicht aus
Wolfsburg trotzte der Unterzahl, drängte nach vorne und die Eisernen in die Defensive. Als Brekalo aufs Tor schoss und Ingvartsen zur Ecke ablenkte, erhielt Ittrich Nachricht aus dem Kölner Keller. Nach Ansicht der Bilder an der Seitenlinie lautete die Entscheidung: Handelfmeter! Weghorst trat an und verwandelte zum Ausgleich (66.).
Doppelchance für Bülter und Trimmel
Die Berliner waren müde. Dass Wolfsburg einen Mann weniger auf dem Rasen hatte, war selten sichtbar. Erst ein Doppelwechsel machte noch einmal etwas Kräfte frei bei den Gastgebern - eine Doppelchance für Bülter und Trimmel binnen Sekunden blieb aber ungenutzt (79.).
Danach war die Luft raus. In der Schlussphase passierte nichts mehr, nach vierminütiger Nachspielzeit nahm Wolfsburg einen Zähler mit.
Beide Teams haben schwere Aufgaben vor sich: Für Union geht es bereits am Freitag (20.30 Uhr) mit einem weiteren Heimspiel gegen Leverkusen weiter. Wolfsburg hat tags darauf (15.30 Uhr) RB Leipzig zu Gast.