Union-Coach Uwe Neuhaus veränderte das Gesicht seiner Startelf nach dem 0:3 in Düsseldorf auf drei Positionen: Im Tor ersetzte Glinker Höttecke (Muskelfaserriss), des Weiteren kamen Quiring und Benyamina für Rauw sowie Mosquera (Gelbsperre) zum Zug.
Auf Seiten von Ingolstadt vertraute Trainer Benno Möhlmann im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Bochum auf exakt dieselbe Anfangsformation.
Bei sommerlichen Temperaturen passten sich beide Teams in der verhaltenen Anfangsphase den äußeren Bedingungen an und schonten ihre Kräfte. Der FCI bekam nach gut zehn Minuten mehr Struktur in sein Spiel und kombinierte sicherer. Gute Gelegenheiten von Leitl, der aus 14 Metern frei vor Glinker am Keeper scheiterte (16.), sowie durch einen Kopfball von Hartmann Zentimeter vorbei (18.) waren die Folge.
Ingolstadts Möglichkeiten schienen der Weckruf für die Hausherren zu sein, Engagement und Tempo stiegen vorübergehend, und Benyamina hatte zumindest die erste Halbchance (20.).
Diese Szene blieb aber nicht mehr als ein Strohfeuer, das Spiel verflachte. Das Geschehen spielte sich vornehmlich im Mittelfeld ab, die Strafräume blieben in der Folge verwaist. Auch weil Göhlert eine Großchance von Leitl verhinderte, als er den durchgebrochenen Kapitän nach Hartmanns Pass in der Mitte festhielt - Gelb. Den fälligen Freistoß schlenzte Caiuby aus 25 Metern deutlich übers Tor (34.).
Bis kurz vor der Pause passierte nichts mehr Nennenswertes. Ingolstadt stand in der Abwehr diszipliniert und ging im Vorwärtsgang kein großes Risiko. Und Union blieb in der Offensive mangelndem Tempo treu und zudem ohne Esprit. Einen Hochkaräter gab es aber noch, als Matip Glinker nach einer Ecke mit einem wuchtigen Kopfball zu einer Glanztat zwang (45.+1).
Der 31. Spieltag
Ohne personellen Wechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Union zog nach Leitls Warnschuss (46.) nun deutlich die Zügel an, es folgte die beste Phase der Hausherren. Kohlmann scheiterte zweimal binnen einer Minute an Matips Kopfballabwehr sowie Sekunden später an Kirschsteins Glanztat (51.). Bei Madounis Abschluss aus kurzer Distanz retteten der FCI-Keeper und der Pfosten (52.), Quiring wiederum verzog aus 13 Metern denkbar knapp (57.).
In dieser Phase überraschend gelang den Oberbayern die Führung: Kohlmann schlug den Ball nicht weit genug aus dem Strafraum. Görlitz kam rechts an den Ball und flankte, in der Mitte setzte sich Caiuby gegen Göhlert durch und köpfte hoch ins linke Eck ein (61.).
Die Neuhaus-Elf blieb die Antwort nicht schuldig: Zunächst rettete noch Matip in höchster Not vor dem einschussbereiten Benyamina (65.), wenig später aber fiel der Ausgleich: Kohlmann flankte aus dem linken Halbfeld, in der Mitte stieg der nach dieser Spielzeit scheidende Publikumsliebling Benyamina am höchsten und nickte aus elf Metern schulmäßig hoch ins linke Eck ein (67.).
Die Möhlmann-Elf, die sich dem Druck der Gastgeber tief gestaffelt zu erwehren versucht hatte, verschob sich nun wieder weiter nach vorne. Der eingewechselte Buddle (73.) und Görlitz (75.) setzten gefährliche Fernschüsse knapp daneben. Weil Göhlert auch Bambaras 16-Meter-Schuss abblockte (85.), blieb es beim Remis, das für den FCI noch nicht die endgültige Rettung bedeutet.
Union reist am Freitag zum Gastspiel nach Bochum, Ingolstadt kann am Samstag gegen Aue den Klassenerhalt endgültig perfekt machen.