Union-Coach Uwe Neuhaus baute seine Startelf nach dem 3:1 in Aachen auf einer Position um: Zoundi ersetzte Quiring (Sehnenverletzung im Oberschenkel). Berlins Torschütze zum Endstand am Tivoli war für diesen schon am zurückliegenden Spieltag früh eingewechselt worden. Frankfurts Trainer Armin Veh verzichtete auf personelle Veränderungen an seiner Anfangsformation. Der 51-Jährige schickte folglich die Elf auf den Platz, die auch beim souveränen 3:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden begonnen hatte.
Beide Teams mühten sich in den ersten Spielszenen, Sicherheit in ihre Aktionen zu bekommen. Gleichsam wurde die Begegnung an der Alten Försterei intensiv geführt. Leidtragender in Minute vier war Anderson, der im Mittelfeld mit Union-Angreifer Silvio im Luftkampf kollidierte und stark benommen und mit einer Platzwunde an der rechten Augenbraue liegen blieb, vorerst aber weitermachen konnte. Höhepunkte blieben derweil zunächst Mangelware.
Die "Eisernen" kombinierten gefällig, aber im entscheidenden Moment ohne Durchschlagskraft. Die Eintracht begegnete den Berlinern in einer Konterstellung, schaltete aus dieser aber immer wieder schnell in die Offensive um und hatte mit diesem Stilmittel rasch Erfolg: Idrissou brachte Hoffer auf dem rechten Flügel ins Spiel, dieser den Ball an den ersten Pfosten zu Köhler. Dieser stocherte die Kugel weiter zu Idrissou, der aus der Nahdistanz mühelos vollstreckte (9.).
Der 27. Spieltag
Wenig später war der Kameruner seinem elften Saisontreffer nahe: Idrissous Kopfball wurde auf der Linie geklärt, zudem entschied Referee Günter Perl auf Foulspiel (13.). Die Hausherren meldeten sich nach exakt einer Viertelstunde zu Wort: SGE-Schlussmann Nikolov entschärfte Kohlmanns strammen, aber zu unplatzierten Distanzschuss. Die Eintracht behielt indes ihre Spielweise bei und war bei Kontern zwingender als die Köpenicker. Besonders über die rechte Seite setzten die Hessen immer wieder Akzente: Hoffer flankte von dort, Sturmpartner Idrissou konnte im Zentrum aber nicht verwerten (16.).
Die Berliner zeigten flüssige Ballzirkulation, sich im Angriffsspiel gegen defensiv gut sortierte Gäste aber nicht zielstrebig genug: So mussten Einzelaktionen herhalten. Kapitän Mattuschka probierte es per Schlenzer, verfehlte den Kasten aber (22.). Auf der Gegenseite setzte Frankfurt weiter auf Konter: Köhler passte das Spielgerät zu Idrissou, der per Seitenwechsel den alleingelassenen Hoffer suchte. Dieser hatte per Kopf aus spitzem Winkel aber keinen Erfolg(28.). Wenig später musste der bereits seit der Frühphase der Partie angeschlagene Anderson raus und wurde durch Butscher ersetzt (31.).
Während die Hausherren vor dem Kabinengang weiterhin im Spiel nach vorne zu umständlich agierten, blieben die Offensivaktionen der Hessen durchdachter und klarer. In der Nachspielzeit von Hälfte eins hatten sie beinahe den zweiten Treffer zur Folge: Hoffer entledigte sich im Strafraum Parensen und bediente Meier. Dessen Schuss sauste an den rechten Pfosten (45. +2).
Die "Eisernen" kamen mit vehementen, druckvollen Offensivbemühungen aus der Kabine. Die Flanken segelten aber zu ungenau in den Gästestrafraum. Ein kurioser Ausflug von Keeper Nikolov brachte die Eintracht zudem in Bedrängnis: Der Eintracht-Keeper ließ den Ball an der rechten Strafraumgrenze passieren und so Zoundi ins Aktion treten. Dessen Hereingabe fand aber keinen Abnehmer (51.).
Die Partie nahm nun Fahrt auf: Hoffers Schuss aus enorm spitzem Winkel hätte wohl gepasst, wenn Union-Schlussmann Glinker den Ball nicht aus dem linken Kreuzeck geklatscht hätte (53.). Es ging nun hin und her: Der eingewechselte Belaid rutschte in vielversprechender Position aus, sodass diese Berliner Chance zum Ausgleich dahin war (55.).
Hoffer per Flugkopfball erfolgreich
Knapp eine Stunde war absolviert, da baute die Eintracht die Führung aus: Schwegler adressierte aus dem linken Halbfeld eine butterweiche Flanke an Hoffer. Der Österreicher verwertete diese sehenswert per wuchtigen Flugkopfball (57.). Trotz des Frankfurter Zwei-Tore-Vorsprungs blieb die Partie unterhaltsam und bot Chancen hüben wie drüben nahezu im Minutentakt. Terodde (58.) und Karl (70.) blieb der Torerfolg jedoch ebenso versagt, wie auf der Gegenseite Idrissou, Meier und Jung (60., 66., 67.).
Auch die letzten drei nennenswerten Aktionen der Partie offenbarten den letztlich klaren Unterschied der Kontrahenten. Idrissou passte nach Vorarbeit von Köhler auf Meier, der ins rechte Eck vollendete (73.). Nachdem auf der Gegenseite Zoundi per Kopfball nur den Querbalken getroffen hatte (80.), untermauerte Meier durch seinen zweiten Treffer an diesem Abend die erstklassige Frankfurter Chancenverwertung (89.).
Durch den Sieg haben die Franfurter fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Union Berlin muss am kommenden Sonntag im Karlsruher Wildpark ran. Die Eintracht greift derweil bereits zwei Tage früher wieder ins Geschehen ein, hat dann den VfL Bochum zu Gast.