Tennis

Unglaublicher Djokovic im Finale wieder gegen Nadal

Federer gibt Match zweimal aus der Hand

Unglaublicher Djokovic im Finale wieder gegen Nadal

Triumphator: Novak Djovokic steht nach einem wahren Kraftakt im Finale der US Open!

Triumphator: Novak Djovokic steht nach einem wahren Kraftakt im Finale der US Open! Getty Images

Von Beginn entwickelte sich ein Match auf hohem Niveau. Roger Federer erwischte den besseren Start, spielte zu Beginn am Rande der Perfektion und machte Novak Djokovic vor allem mit seinem bärenstarken ersten Aufschlag das Leben schwer. Im ersten Satz konnte aber keiner der beiden Spieler ein Break schaffen, folglich musste der Durchgang im Tie-break entschieden werden. Der Schweizer hatte in diesem die stärkeren Nerven und holte sich Satz eins mit 7:6 (9:7). Es folgte ein Tief des "Djokers", der im zweiten Satz früh das Break kassierte. Der Serbe kämpfte sich aber zurück, schaffte das Re-Break zum 3:3, um gleich danach sein Aufschlagspiel wieder abzugeben. Das war der Nackenschlag für den Weltranglistenersten, der auch den zweiten Satz abgab (4:6).

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Im dritten Durchgang folgte jedoch die Wende. Diesmal nahm Djokovic seinem Kontrahenten den Aufschlag früh ab und brachte danach sein Service stets durch. Nole gewann mit 6:3 und verkürzte auf 1:2 nach Sätzen. Das war der Weckruf für Djokovic.. Plötzlich zog der Serbe sein in diesem Jahr so markantes Tempospiel durch und dominierte jetzt nach Belieben. Die Folge: Ein klares 6:2.

Eiskalter "Djoker" legt grandioses Finish hin - und tanzt

Die Entscheidung musste also im fünften Satz fallen! In diesem war Federer wieder da und bot Djokovic jetzt wieder enormen Widerstand. Es entwickelte sich ein packendes Duell, in dem Federer erneut wie der sichere Sieger aussah, als er beim Stand vom 5:3 zum Matchgewinn aufschlug. Beim Stand von 40:15 hatte der Schweizer zwei Matchbälle. Den ersten wehrte Djokovic mit einer fulminanten Vorhand ab, die haarscharf noch im Feld landete. Danach machte der Serbe fast keinen Fehler mehr. Er wehrte auch Matchball Nummer zwei ab, nahm Federer, der nun völlig den Faden verlor, den Aufschlag ab und entschied den Satz noch mit 7:5 für sich!

Handshake zwischen Roger Federer und Novak Djokovic

Handshake: Roger Federer muss Novak Djokovic nach einem weiteren Klassiker zum Sieg gratulieren. Getty Images

Ein bitteres Déjà-vu für den Schweizer, der an gleicher Stelle 2010 ebenfalls im Halbfinale zwei Matchbälle gegen Djokovic vergeben und dann verloren hatte. "Das war mein größter Sieg dieses Jahr", sagte ein überglücklicher Djokovic nach Spielschluss - und wagte mit den Zuschauern in der größten Tennis-Arena der Welt noch ein kleines Tänzchen.

Nadal schlägt Murray und besetzt die Favoritenrolle mit Djokovic

Ein Tag Regeneration steht für den ATP-Primus nun auf dem Programm, dann kommt es am Montag zur Neuauflage des Vorjahresfinals gegen Rafael Nadal. Der Spanier bezwang in seinem Halbfinale Andy Murray problemlos mit 6:4, 6:2, 3:6, 6:2 in 3:24 Stunden. Murray spielte vom Start weg sehr risikoreich, schraubte damit aber vor allem seine Fehlerquote in die Höhe. Nadal zog davon unbeeindruckt sein Spiel durch und hatte letztlich nur eine brenzlige Situation zu überstehen: Zu Beginn des vierten Satzes, Murray hatte gerade seinen Rhythmus gefunden, wehrte er erfolgreich einen Breakball ab - und "rächte" sich prompt.

Rafael Nadal

"Ich spiele von Tag zu Tag besser, und das heute war mein bestes Match": Rafael Nadal. Getty Images

Jetzt winkt Nadal Grand-Slam-Titel Nummer elf. "Das ist auf jeden Fall ein emotionaler Tag für mich, etwas ganz Besonderes. Ich spiele von Tag zu Tag besser, und das heute war mein bestes Match." Im Vorjahr besiegte er Djokovic im Finale in vier Sätzen, doch seitdem ist viel passiert: Der Serbe löste ihn als Weltranglistenersten ab und bezwang ihn bereits in fünf Endspielen 2011! "Das ist ein Vorteil für ihn", sagte Nadal, "er ist offensichtlich der Favorit." Er, Nadal, müsse nun mentale Stärke beweisen, um jeden Punkt kämpfen, in jedem Moment an den Sieg glauben. Denn, so gestand er: "Das war nicht immer so in diesem Jahr."

Murray dagegen bleibt trotz zweier überzeugender Wochen in New York ohne Grand-Slam-Titel, glaubt aber weiter an seine Chance. "Wenn man eine Karriere nur nach Grand Slams bemessen will, dann wäre meine schrecklich. Aber dieses Gefühl habe ich nicht wirklich. Ich muss einfach gesund bleiben und mich verbessern, dann hole ich jedes Jahr ein Stückchen auf."