Der Absteiger, eigentlich als eine der großen Nummern der Liga eingeschätzt, taumelt durch eine verkorkste Saison. Sporadisch deutete die Mannschaft zum Start ihr Potenzial an, am deutlichsten beim 1:1 in Köln, als spielerische Klasse aufblitzte und die Mannschaft diszipliniert und geschlossen auftrat. Mittlerweile aber ist eine Entwicklung nicht mehr zu erkennen. Und es mag den früheren Eurofighter Mike Büskens am meisten fuchsen, dass sich auf dem Platz keine geschlossene Einheit präsentiert.
Nicht nur einmal musste der Übungsleiter anmahnen, dass seine Spieler die "Basics" vermissen ließen, also die Grundvoraussetzungen wie Einsatz, Laufbereitschaft, Kampfkraft, Galligkeit, ganz zu schweigen von fußballerischen Elementen. Der Trainer baut um, tauscht Personal aus, probierte es zunächst mit einem 4-2-3-1, wechselte zuletzt von einem 4-4-2 mit Doppelsechs zur Raute, doch nachhaltiger Erfolg bleibt aus.
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Trainersteckbrief Büskens
Zur Krise auf dem Platz gesellt sich ein Durcheinander in der Führung: Manager Wolf Werner scheidet im Sommer aus, Nachfolger Helmut Schulte greift erst ab 1. Januar ein, Präsident Peter Frymuth macht zum Jahresende Schluss. Teile der Führungsriege beziehen Position gegen Büskens, nach dem 0:1 in Aalen wurde intern schon seine Entlassung diskutiert, doch zunächst verworfen. Büskens, ein Trainer auf Abruf? "Wir haben vor 14 Tagen klar Position bezogen", betont Wolf Werner. "Wir haben Mike Büskens im Sommer nicht verpflichtet, weil er Düsseldorfer ist, sondern weil wir von seinen Trainerqualitäten überzeugt waren."
Nicht erst nach der blamablen Vorstellung in Aue (0:3) aber mehren sich die Zweifel, ob der fraglos enorm engagierte und fleißige Büskens die Trendwende herbeiführen kann. Doch offenbar überwiegt momentan die Hoffnung, Büskens könne in der Winterpause in Zusammenarbeit mit Schulte den Kader neu justieren.
Eigentlich muss jeder um seinen Platz bangen
Mit aktuellen Umbauten muss sich der Fußballlehrer ohnehin beschäftigen. Gegen Karlsruhe gehört Keeper Michel Rensing als Vertreter des rot-gesperrten Fabian Giefer erstmals zur Startelf. Und von den durch die Bank enttäuschenden Feldspielern muss nach dem grottenschlechten Auftritt in Aue eigentlich jeder um seinen Platz im Team bangen.
Oliver Bitter
