Bundesliga

Die Bundesliga-Torflut im internationalem Vergleich: Chancenverwertung & x-Goals

Internationaler Vergleich, Chancenverwertung, x-Goals

Und immer wieder Guirassy: Die Bundesliga-Torflut in Grafiken

Schon 13-mal in dieser Saison durfte Serhou Guirassy jubeln.

Schon 13-mal in dieser Saison durfte Serhou Guirassy jubeln. IMAGO/Sportfoto Rudel

Bis auf zwei Ausnahmen war die Bundesliga in den letzten zehn Jahren stets die torreichste Liga der Top-5-Nationen. Seit der Saison 2018/19 lag der Schnitt im Oberhaus stets über drei Toren pro Spiel, davon können Fans in England, Frankreich, Italien und Spanien nur träumen. Immerhin spiegelt sich der Trend hin zu mehr Toren aktuell auch in der Premier League und La Liga deutlich wider.

Wie offensivfreudig sich die Bundesliga in dieser Saison präsentiert, zeigt auch der Blick auf die aktuell ersten zwölf Nationen der UEFA-5-Jahreswertung. In der Scottish Premiership fällt im Schnitt über ein Tor weniger pro Partie als in der Bundesliga. Auch im Vergleich zur Schweizer Super League, die hinsichtlich des Torschnitts den zweiten Rang belegt, ist der Abstand der Bundesliga mit durchschnittlich 0,35 Toren pro Partie mehr beträchtlich.

Auch ein Blick in die Historie untermauert die momentane Treffsicherheit der Bundesliga. Die 222 Tore an den ersten sieben Spieltagen sind der beste Wert seit dem Herbst 1984, als noch 18 Treffer mehr fielen. Im Schnitt sind es aktuell über 31 an jedem Wochenende. Rekord in dieser Spielzeit waren die 38 Tore am 4. Spieltag.

Ein Grund für den Torreichtum in dieser Saison ist die große Effizienz. 30% aller Chancen wurden in Tore umgemünzt. Seit der Erfassung der Tormöglichkeiten zur Saison 1988/89 durch den kicker präsentierte sich die Bundesliga nur einmal noch effizienter: 2020/21 lag die Chancenverwertung nach sieben Spieltagen sogar bei 31,1%.

Die Grafik zu den Toren und den Expected Goals veranschaulicht ebenfalls die erstaunliche Kaltschnäuzigkeit der Bundesligastürmer. Abgesehen von Leverkusens Victor Boniface übertreffen alle hiesigen Profis mit mindestens vier Saisontoren ihren Expected-Goals-Wert.

Besonders beeindruckend: Serhou Guirassy, der mit 13 Treffern einen neuen historischen Ligarekord nach sieben Spieltagen aufstellte. Der Stuttgarter weist einen Expected-Goals-Wert von 7,2 auf. Somit erzielte er 5,8 Tore mehr als anhand seiner Tormöglichkeiten zu erwarten gewesen wären.

Die 13 Tore von Guirassy bleiben auch im europäischen Vergleich unerreicht. Was die Effizienz anbetrifft, kann am ehesten noch Inters Lautaro Martinez mithalten. Der Weltmeister traf zehnmal für die Mailänder bei einem Expected-Goals-Wert von 4,8. Ein anderer, der die Bundesliga in diesem Sommer verließ, beeindruckt ebenfalls: Reals Jude Bellingham erzielte diese Saison bereits acht Tore und damit doppelt so viele wie anhand seiner Abschlusspositionen zu erwarten gewesen wären. Den höchsten Expected-Goals-Wert in den Top-5-Ligen weist indes Boniface (8,1) vor City-Stürmer Erling Haaland (7,9) auf.

Nicht nur Guirassy, Boniface und Kane sorgen bei Stuttgart, Leverkusen und Bayern regelmäßig für Tore. Die Schwaben trafen insgesamt schon 22-mal, die Werkself und der Rekordmeister sogar je 23-mal. In den vorigen 60 Bundesligaspielzeiten hatte maximal ein Team in diesem Zeitraum schon ein solche Torausbeute erreicht. In den Top-5-Ligen gibt es aktuell keine Mannschaft, die dem Bundesliga-Trio das Wasser reichen kann.

usc

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