Der eine ist dabei, der andere darf sich große Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2021 machen. Während Vincenzo Grifo im vorläufigen Kader Italiens steht, aber noch kurzfristig aussortiert werden könnte, gehört Christian Günter zu den fixen 26 Spielern im Kader von Bundestrainer Joachim Löw. Der sagte bei der Verkündung seiner Mannschaft, der Linksverteidiger habe eine "tolle Entwicklung" hingelegt und sich "in vielen Bereichen verbessert".
Streich zu Günter: "Herr Löw hat angerufen"
Der Außenverteidiger des SC fasst die Nominierung für die EM überglücklich auf. "Ich kann es selbst noch nicht so in Worte fassen. Es war eine große Freude", sagte der 28-Jährige in einem Video-Interview, das der SC Freiburg veröffentlichte. Er werde den Moment der Nominierung "nie vergessen", erklärte Günter. "Jedes Kind träumt davon, so ist es natürlich auch bei mir."
Die Info erhielt der Freiburger Kapitän bereits am Montag, als sich Löw bei Vereinstrainer Christian Streich meldete. "Der Trainer hat mich am Montag in sein Zimmer geholt und hat gesagt, er muss mir was sagen: Nämlich, dass der Herr Löw angerufen hat. Wenig später habe ich selbst auch mit dem Herrn Löw telefoniert", beschrieb Günter. In Löws EM-Kader stehen neben Günter mit Marcel Halstenberg von RB Leipzig und Robin Gosens von Atalanta Bergamo zwei weitere Linksverteidiger.
Vom 28-Jährigen erhoffe sich das DFB-Trainerteam "in der Offensive wie in der Defensive eine gewisse Dynamik. Er bringt viel Energie, Schnelligkeit und eine gewisse Torgefahr ein". Zuletzt hatte Löw Günter am vergangenen Wochenende beim 2:2 des SC Freiburg gegen den FC Bayern beobachten können. Günter erzielte prompt nach einer Energieleistung den Treffer zum Ausgleich - nach Vorlage des Offensivspielers Grifo.
Duell im Achtelfinale möglich
Bei der EM könnte Günter dann auf seinen Teamkollegen treffen. Beide Freiburger bildeten auf der linken Seite zuletzt ein kongeniales Duo, Grifo kommt bereits auf insgesamt 19 Scorerpunkte (neun Tore, zehn Vorlagen). "Das wäre ein Wunsch, wenn wir beide uns gegenseitig wegfetzen dürften", scherzte der Deutsch-Italiener über ein mögliches Aufeinandertreffen mit Günter, das bereits im Achtelfinale möglich wäre. "Wir verstehen uns blendend, auf und neben dem Platz. Es ist eine Freundschaft entstanden, wir unternehmen auch privat einiges miteinander", verriet Grifo, der offensiv flexibel ist und deswegen auch direkter Gegenspieler Günters werden könnte.
