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Radsport: Voigt sieht Pogacar als "haushohen Favorit"

Slowene findet Prognosen "nicht respektvoll"

TV-Experte Voigt über Pogacar: "Der haushohe Favorit"

Gilt beim Giro d'Italia als haushoher Favorit: Tadej Pogacar.

Gilt beim Giro d'Italia als haushoher Favorit: Tadej Pogacar. IMAGO/Sirotti

Der frühere Radprofi und TV-Experte Jens Voigt hält Tadej Pogacar für den unumstrittenen Anwärter auf den Sieg beim am Wochenende beginnenden 107. Giro d'Italia. "Wenn er bei der Ernährung keinen Fehler macht, wenn er nicht vom Rad fällt oder einen riesigen taktischen Fehler macht, kann ich nicht sehen, dass jemand im Giro-Feld ihn im direkten Duell gefährden könnte", sagte der TV-Experte bei Eurosport. Der Slowene sei "der haushohe Favorit".

107. Giro d'italia

Nach Voigts Einschätzung werde Pogacar die frühe Bergankunft nach Santuario di Oropa auf der zweiten Etappe nutzen, um "direkt Nägel mit Köpfen" zu machen. Nach dem Einzelzeitfahren auf der siebten und der zweiten Bergankunft auf der achten Etappe werde man ihn "zum letzten Mal im vollen Angriffsmodus sehen". "Danach dürfte er mit rund zwei Minuten Vorsprung führen. Ab dann nimmt er den Fuß vom Gas, verwaltet mit seiner Mannschaft die Situation und spart Kräfte während der zweiten Giro-Hälfte Richtung Tour de France", vermutet Voigt.

Ineos-Sportdirektor: "Er könnte kreativ werden"

Das Wunderkind der Radsportwelt, das mit 25 Jahren schon zwei Mal die Tour de France gewann, strebt in diesem Jahr das seltene Double aus Giro- und Tour-Sieg im Sommer an. Das hatte zuletzt Marco Pantani im Jahr 1998 geschafft, Pogacar will mit einem Sieg bei seinem ersten Giro-Auftritt den Grundstein dafür legen. "Ich bin zu jung, um mich persönlich an Pantani zu erinnern, aber es wäre ein Traum, es ihm gleichzutun", sagte der Slowene jüngst der Zeitung La Gazzetta dello Sport.

Kaum jemand rechnet bei guten Bedingungen ohne Stürze und kurzfristigen Erkrankungen von Pogacar damit, dass er nach dem Ende der dreiwöchigen Rundfahrt am 26. Mai in Rom nicht die "Trofeo Senza Fine" in die Höhe stemmen wird. Selbst Zak Dempster, Sportdirektor beim Team Ineos Grenadiers, für das Pogacars ärgster Konkurrent Geraint Thomas fährt, rechnet mit einem Durchmarsch des 25-Jährigen. "Er ist wahrscheinlich in der Lage, jede Etappe des Giro zu gewinnen, auch die Sprint-Etappen, er könnte kreativ werden", sagte er dem Portal "Cycling Weekly".

Pogacar selbst will von solchen Prognosen nichts wissen, er fokussiert sich auf sich und seine Vorbereitung. "Es ist nicht respektvoll gegenüber den anderen Fahrern. Es geht nicht nur um mich oder das UAE-Team", sagte der Slowene im Vorfeld des Giro d'Italia.

DPA, vfa

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