Wie der türkische Fußball-Verband TFF am Mittwoch mitteilte, werden bis zum 18. Dezember keine Spiele stattfinden. Am 19. Dezember werden alle Wettbewerbe einschließlich der SüperLig wieder fortgesetzt. Dies sagte TFF-Präsident Mehmet Büyükeksi am Mittwoch. Zudem hatte der Verband bereits "strengste" Sanktionen angekündigt, ohne diese aber genauer zu konkretisieren. Diese nun sollen am Donnerstag öffentlich gemacht werden.
Damit wird in der SüperLig der 16. Spieltag nicht wie geplant am kommenden Wochenende über die Bühne gehen. Mit der 17. Runde, die unter der Woche ausgetragen wird, geht es dann aber regulär wieder weiter.
Nach Abpfiff der Partie zwischen MKE Ankaragücü und Rizespor (1:1) ist es zu wüsten Szenen auf dem Spielfeld gekommen. Dabei hatte MKE-Präsident Faruk Koca Schiedsrichter Halil Umut Meler körperlich attackiert. Auf Videos war zu sehen, wie Koca Meler mit der Faust ins Gesicht schlägt. Selbst, als Meler bereits am Boden lag, haben weitere Beteiligte auf ihn eingetreten.
Der Vorfall hat sowohl in der Türkei wie auch darüber hinaus für große Empörung gesorgt. "Die Ereignisse nach dem Spiel der türkischen Süper Lig zwischen MKE Ankaragücü und Çaykur Rizespor sind völlig inakzeptabel und haben in unserem Sport und in unserer Gesellschaft keinen Platz", sagte FIFA-Boss Gianni Infantino. Auch der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Pierluigi Collina verurteilte den tätlichen Angriff scharf. Koca entschuldigte sich später und trat von seinem Amt als MKE-Präsident zurück.
Meler aus Klinik entlassen - Türkischer Justizminister kündigt Gesetzesänderungen an
Meler ist unterdessen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Referee erlitt Verletzungen am Auge sowie ein Schädeltrauma, sagte der behandelnde Arzt.
Neben den Sanktionen durch den Verband wird wohl auch die türkische Regierung auf den Vorfall reagieren. Wie der türkische Justizminister Yilmaz Tunc auf der Plattform X mitteilte, evaluiere die Regierung derzeit Gesetzesänderungen.