Bundesliga

FC Bayern: Tuchel und die Mischung mit Beckenbauer-Spruch

Wie viel ist noch drin für die Bayern?

Tuchel und die Mischung mit dem Beckenbauer-Spruch

Will keinen Spannungsabfall zulassen: Thomas Tuchel.

Will keinen Spannungsabfall zulassen: Thomas Tuchel. FC Bayern via Getty Images

Aus einem Tunnel kommt nicht nur Thomas Tuchel gerade. Alles war beim FC Bayern auf Real Madrid ausgerichtet. Die Saisonbilanz, die (unfreiwillig) angehaltene Trainersuche, die Grundstimmung. Jetzt, nach dem Ausscheiden im Halbfinale, bleiben Tuchel und Co. noch zwei Bundesliga-Spiele zum Abschluss, die nicht mehr maßgeblich über Glück und Unglück entscheiden werden.

Dementsprechend locker ging es der Trainer im Training am Freitag an, ähnlich wie auch am Samstagnachmittag. "Das Beste ist, jetzt keinen großen Kontext aufzumachen", findet Tuchel. "Schauen wir mal, dass wir unser Lachen nicht verlieren, die Fröhlichkeit nicht verlieren. Das ist Sport. Wir haben die Aufgabe, respektvolle Verlierer zu sein."

Überfrachtet wurde seine Mannschaft vor dem letzten Heimspiel der Saison gegen Wolfsburg daher nicht mehr. Nicht mit Worten und nicht mit Analysen. "Aber", bremst Tuchel, "ich möchte jetzt nicht vorleben, dass es mir egal ist. Ich möchte ihnen nicht das Gefühl geben: 'Ja, geht's raus und spielt's Fußball.'" Also frei nach Franz Beckenbauer. "Das könnte ja auch bedeuten, dass es dem Trainer egal ist. Das wollen wir auch nicht."

Es soll eher eine Mischung werden aus Beckenbauers gestalterischem Ansatz und der notwendigen Ernsthaftigkeit. "Dann kriegen natürlich ein paar Jungs Spielzeit, die zuletzt danach gelechzt haben. Daraus kann auch was Schönes entstehen."

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Wichtig ist dem Trainer eine Erinnerung: "Wir machen keinen normalen Beruf. Wir sind Spitzensportler, wir können uns nicht einfach hängen lassen. Das geht halt nicht. Wenn du an der Spitze bestehen möchtest, kannst du dich nicht hängen lassen. Egal, wie gut sich das an dem Moment vielleicht anfühlen würde. Wir wissen alle, dass sich das in der Allianz-Arena nicht mehr gut anfühlt, wenn wir uns hängen lassen. Deshalb macht’s gar keinen Sinn, darüber nachzudenken. Es ist meine Aufgabe, die Mannschaft auf gar keinen Fall aus dieser Verpflichtung zu entlassen."

Tuchel verweist auf Müller

Es soll also "nicht so sein wie der legendäre Franz-Beckenbauer-Spruch", erklärt Tuchel. "Weil ich glaube, dass das falsche Signal ist. Aber wir werden auf jeden Fall eine Mischung finden." Gut vorbereiten, aber "nicht überschütten mit Informationen".

Als lobendes Beispiel nennt der Trainer den Routinier Thomas Müller. "Der wird morgen brennen, weil das normal für ihn ist. Wieso sollen wir jetzt darüber nachdenken, nicht Zweiter zu werden? Wir wollen beide Matches gewinnen. Es geht um den Supercup, es geht vor allem um den eigenen Anspruch. Den gibst du nicht ab, nur weil gerade die Rahmenbedingungen so sind. Das ist nicht der Job, wenn du im Spitzensport bist und bei Bayern München bist."

Mario Krischel

PARIS, FRANCE - MAY 7: (LR) Youssoufa Moukoko of Borussia Dortmund and teammates Mats Hummels and Salih Özcan celebrate the victory after the UEFA Champions League semi-final second leg match between Paris Saint-Germain and Borussia Dortmund at Parc des Princes on May 7, 2024 in Paris, France. (Photo by Ralf Ibing - firo sportphoto/Getty Images)

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