WM

WM 2022: Randal Kolo Muani spricht von "magischer" Erfahrung

Großes Lob von Frankfurt-Sportvorstand Krösche

Trotz vergebener Siegchance: Eintracht "sehr stolz" auf Kolo Muani

Hätte das WM-Finale vor dem Elfmeterschießen entscheiden können: Frankfurts Randal Kolo Muani.

Hätte das WM-Finale vor dem Elfmeterschießen entscheiden können: Frankfurts Randal Kolo Muani. IMAGO/Propaganda Photo

Dass Randal Kolo Muani überhaupt im Finale aufgelaufen war, durfte schon als Überraschung bezeichnet werden - erst recht angesichts des Zeitpunktes. Denn Frankreichs Trainer Didier Deschamps hatte offenbar genug von der anfangs fahrigen Vorstellung des Titelverteidigers beim Duell mit Argentinien, das um Lionel Messi und Angel di Maria auch recht schnell verdient mit 2:0 führte.

Deswegen war der Coach eingeschritten und hatte in der 41. Minute seine beiden gesetzten Spieler Ousmane Dembelé und Olivier Giroud für die beiden Bundesliga-Kräfte Kolo Muani (Eintracht) und Marcus Thuram (Gladbach) vom Feld genommen. Mit den beiden erfuhr das Spiel der Grande Nation dann auch tatsächlich mehr Zug, auch wenn sich dieser erst ganz spät richtig entfachte.

Dann aber wurde es wild - ein Dreierpack von Kylian Mbappé, das zwischenzeitliche 3:2 von Messi in der Verlängerung und vergebene Großchancen von Argentiniens Joker Lautaro Martinez hatte es gegeben. Und den Moment in der dritten Minute der Verlängerungsnachspielzeit, als Bayern-Profi Dayot Upamecano den Ball über die argentinische Abwehr und in den Lauf von Kolo Muani hob. Der 24-jährige Stürmer, der nach seinem Wechsel vom FC Nantes einen Bundesliga-Traumstart hingelegt hatte (fünf Tore und elf Assists in 14 Spielen), verzweifelte aber nach seinem eigentlich sehr guten Schuss im Eins-gegen-eins an Torwart Emiliano Martinez.

Krösche singt Kolo Muani ein Loblied

wm-finale 2022

Und natürlich ärgerte sich der Angreifer, der überhaupt erst durch die Verletzung von Leipzigs Christopher Nkunku in den WM-Kader der Franzosen gerückt war und dann gleich drei WM-Einsätze feierte (ein Tor), nach der liegengelassenen Großchance sehr, raufte sich die Haare - und wirkte auch bei seinem später sicher verwandelten Elfmeter im letztlich mit 2:4 verlorenen Elfmeterschießen noch immer leicht frustriert.

Nichtsdestotrotz bezeichnete er seine erste WM schon im Vorfeld als "magische Erfahrung". Er habe als Kind davon geträumt, bei einem solchen Turnier einmal dabei zu sein. "Hier zu spielen, macht mich unglaublich stolz - auch meine Familie", ergänzte Kolo Muani, der wie Superstar Mbappé im Pariser Vorort Bondy geboren ist. "Ich genieße jede Minute. Ich hätte nicht erwartet, hier zu sein."

Und auch von seinem Arbeitgeber erfuhr der Torjäger Anerkennung. "Frankfurt ist so stolz auf dich, Randal!", twitterte die SGE auf ihrem offiziellen Kanal kurz nach dem knapp verlorenen WM-Finale. Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche wurde mit folgenden Worten zitiert: "Randal hat ein sehr starkes Finale gespielt. Wir sind sehr stolz auf ihn. Nach seiner Einwechslung ist Frankreich zurück ins Spiel gekommen. Jeder hat gesehen, was für ein starker Spieler er ist. Zudem hat er Eintracht Frankfurt hervorragend repräsentiert. Fast hätte er das Siegtor geschossen."

Darüber hinaus hatte Krösche bereits im Vorfeld gegenüber der "Bild" gesagt: "Dass es funktionieren und er sich durchsetzen wird, war mir klar. Ich war aber überrascht, wie schnell sich Randal an die Intensität und die Spielgeschwindigkeit gewöhnt hat. Da hat er mich verblüfft." Und wie teuer könnte Kolo Muani eventuell eines Tages verkauft werden? "Er ist ein Offensivspieler, was ein Stück weit Einfluss auf den Marktwert hat. Er hat also sehr, sehr gute Ansätze. Aber ich tue mich schwer zu sagen, dass er ein 100-Millionen-Spieler wird."

mag