"Mit null Punkten aus dem Spiel rauszugehen", stellte Robert Andrich am Mikrofon des Vereins-TV unmissverständlich klar, "ist eine ganz schöne Scheiße". Über weite Strecken des Heimspiels gegen Freiburg hatte sein Team tonangebend agiert, mehr Chancen verzeichnet als der Gegner - und am Ende doch mit 2:3 verloren.
Bundesliga, 5. Spieltag
"Wir bekommen zwei Standardtore und eins durch einen individuellen Fehler", monierte Andrich weiter. "Die Niederlage ist dann simpel erklärt. Wenn du drei Tore bekommst, wird es schwer." Bei "Sky" hatte Andrich zuvor bereits die Defensivarbeit kritisiert: "Wir dürfen nicht irgendwann denken müssen, dass wir immer drei oder vier Tore schießen müssen. Wir müssen es hinbekommen, dass wir es bis zum Ende verteidigen."
Im ersten Durchgang hatte die Bayer-Defensive quasi nichts zugelassen, um dann nach Wiederbeginn binnen kürzester Zeit gleich zwei Tore zu schlucken. "Wir haben es ganz gut weggesteckt mit dem 2:2, hatten eine ganz gute Drangphase in Richtung 3:2 und dann kriegst du wieder so ein Standardtor", erklärte Andrich den Spielverlauf. "Das war ein echter Nackenschlag."
Auch Coach Gerardo Seoane sah die Niederlage in der Abwehrarbeit seines Teams begründet. "Wir verlieren, weil wir im zweiten Durchgang nicht mit der selben Klarheit wie in der ersten Halbzeit verteidigt haben", analysierte er. "Vom Willen und vom Engagement her" könne er der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen.
Das ist schwer zu verdauen.
Callum Hudson-Odoi nach seiner Bundesliga-Premiere
Schon gar nicht Callum Hudson-Odoi. Der unter der Woche per Leihe vom FC Chelsea gekommene Engländer zeigte sich nach seiner Einwechslung durchaus als Aktivposten und bereitete das zwischenzeitliche 2:2 durch Patrik Schick vor. "Er hatte im letzten Drittel einige sehr gute Aktionen und hat nach seiner Einwechslung den gewünschten Effekt auf das Spiel gebracht", lobte Seoane. "Über mehr Spielzeit wird er zu seinem Rhythmus kommen."
Der Engländer selbst betonte, er sei zwar "froh, der Mannschaft mit dem Assist geholfen zu haben, aber wir brauchen Ergebnisse. Das erste Spiel sollte ein Sieg sein, das ist schwer zu verdauen." Und nicht nur die Niederlage tat Hudson-Odoi weh. Nach einem Zusammenprall mit Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte der Engländer kurzzeitig behandelt werden müssen. Zumindest darüber konnte der Offensivspieler bei "Sky" aber wieder schmunzeln: "Das passiert im Fußball. Ich hatte danach aber ein bisschen Kopfschmerzen."