Es waren wohl auch die jüngsten Ergebnisse, die Union zum Handeln veranlassten. Nur ein Sieg aus den vergangenen neun Spielen steht für die Berliner zu Buche, die letzten drei Partien verloren sie allesamt. Nun will der Verein einen Neuanfang wagen - ohne Neuhaus. "Nach gründlicher Analyse der sportlichen Situation sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass für eine erfolgreiche Arbeit in der kommenden Saison ein mentaler und emotionaler Neustart im sportlichen Bereich notwendig ist. Ein personeller Wechsel auf der Cheftrainerposition bietet die Chance für einen solchen Neustart", erklärte Union-Präsident Dirk Zingler in einer Erklärung auf der Vereins-Homepage.
Seit Juli 2007 hatte Neuhaus bei den Eisernen das Sagen, gemeinsam mit Sven Köhler (Halle) ist er damit auch dienstältester Übungsleiter im deutschen Profifußball. Erst im November war sein Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2016 verlängert worden. Nun die überraschende Trennung, die Neuhaus gefasst, aber enttäuscht aufnahm. "Die nach dem hervorragenden Start in die Saison, aber einer auch für mich enttäuschenden Rückrunde getroffene Entscheidung des Vereins bedauere, aber respektiere ich", erklärte Neuhaus. "Zusammen mit der Mannschaft werde ich alles daran setzen, die Saison so erfolgreich wie möglich zu Ende zu bringen." Der Coach soll beim letzten Saisonheimspiel am 11. Mai offiziell verabschiedet werden.
Auch zahlreiche Spieler müssen gehen
In der Saison 2007/2008 hatte Neuhaus das Team zunächst in die neu geschaffene 3. Liga geführt, ein Jahr später gelang Union als erstem Drittligameister der souveräne Aufstieg in die 2. Bundesliga. Neben dem Trainer müssen auch mehrere Spieler den Klub verlassen. Die teils langjährigen Akteure Patrick Kohlmann, Marc Pfertzel, Baris Özbek, Adam Nemec, Jan Glinker und Christian Stuff stehen bereits als Abgänge fest.