Bundesliga

Trainer weg - und dann ein Feuerwerk für die Conference League?

Heidenheims letztes Spiel findet ohne Frank Schmidt statt

Trainer weg - und dann ein Feuerwerk für die Conference League?

Heidenheims Coach Frank Schmidt wird das letzte Spiel der Saison 2023/24 verpassen.

Heidenheims Coach Frank Schmidt wird das letzte Spiel der Saison 2023/24 verpassen. IMAGO/Steinsiek.ch

So oder so werden die Heidenheimer nach dem letzten Spiel beim traditionellen Fanfest an der Voith-Arena mit ihren Anhängern gemeinsam feiern, Feuerwerk inklusive, im Wissen, dass die Kölner auf der anderen Seite unter Umständen abgestiegen sein könnten. "Das ist für uns alle eine fantastische Momentaufnahme und am liebsten würden wir den Augenblick festhalten und greifen. Deshalb machen wir auch dieses Fest. Das soll keiner falsch verstehen. Wir hatten es auch überlegt, ob wir das machen sollten, obwohl Köln absteigen könnte. Bei allem Respekt für den FC: er hatte 33 Spieltage Zeit, Punkte zu sammeln", so Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald. Dieses Fest angesichts der eigenen Leistung in dieser Saison, müsse dem Verein somit auch vergönnt sein. "Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung und das müssen wir auch feiern dürfen."

Stärkere Sicherheitskontrollen

Wenngleich man etwas in Sorge war im Vorfeld, da in einigen Kölner Gruppen im Internet dazu aufgerufen wurde, auch ohne Karte nach Heidenheim zu reisen, um die Kölner notfalls auch außerhalb des Stadions zu unterstützen. "Macht das bitte nicht! Das ist unser großer Wunsch, wenngleich ich die FC-Fans natürlich verstehen kann, dass die alles dafür tun möchten, damit der FC die Klasse hält. Es ist aber sinnlos", sagte Sanwald, des FCH, der bei der letzten Pressekonferenz der Saison mit auf dem Podium saß. "Wir haben unser Sicherheitskonzept so verändert, dass wir weiträumig, schon im Stadionvorfeld, die Zugänge so kontrollieren, dass nur Zuschauer durchgelassen werden, die auch im Besitz einer gültigen Eintrittskarte sind", erklärt der FCH-Boss.

Und das alles ohne den Cheftrainer Frank Schmidt selbst, der sich unter der Woche einer Operation unterziehen musste. "Die OP ist gut verlaufen und es war gut, dass sie durchgeführt worden ist. Den Umständen entsprechend geht es ihm gut", hat Co-Trainer Bernhard Raab, der Schmidt bereits bei der Spieltags-Pressekonferenz vertreten hatte, einen Einblick in die Gesundung des Trainers gegeben. Und Sanwald fügte an, dass ihm Schmidt fast durch das Telefon gekommen wäre, weil er so emotional sei, nicht dabei sein zu können.

Sollten die Heidenheimer am Ende aber tatsächlich auf dem achten Platz einlaufen, haben sie wirklich große Chancen, in der nächsten Saison an der europäischen Conference League teilzunehmen. Beim Pokalfinale werden sie dann alle gebannt vor dem Fernseher sitzen und Meister Leverkusen in der Partie gegen den Zweitligisten Kaiserslautern die Daumen drücken. Wird Leverkusen auch noch Pokalsieger, rutscht alles nach unten und der FCH stünde im europäischen Geschäft - in seinem ersten Bundesligajahr.

ZUM THEMA

Es sind viele "Wenn und Aber" im Spiel, dadurch aber gewinnt dieser letzte Spieltag aber nochmal ordentlich an Spannung. Und Schmidt hatte schließlich schon bekannt gegeben, dass man den Verein in diesem Fall nicht abmelden würde. "Wir haben viel zu gewinnen am Samstag", sagt Sanwald. "Das ganze Umfeld, der ganze Verein ist es Frank schuldig, dass wir hier alles raushauen werden. Das wäre das i-Tüpfelchen auf eine grandiose Saison."

Schmidt-Fehlen soll den Extra-Kick geben

Sanwald hat unter der Woche gleich mehrfach mit Schmidt telefoniert und beide haben noch eine psychologische Komponente für dieses letzte Spiel mit reingenommen. Schmidt habe zu Sanwald gesagt, dass er vielleicht gar nicht so viel bewegen könnte, als wenn er jetzt fehle. "Vielleicht ist das nochmal der Extra-Kick", sagt Sanwald. Schmidt wird es vor dem Fernseher im Krankenbett sicherlich verfolgen, vermutlich nicht ganz unemotional.

Timo Lämmerhirt