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Tränen zum Abschied: Ronaldo macht Schluss

"O Fenomeno" verkündet Karriereende

Tränen zum Abschied: Ronaldo macht Schluss

"Die Zeit ist vorbei": Ronaldo hängt seine Fußballschuhe an den Nagel.

"Die Zeit ist vorbei": Ronaldo hängt seine Fußballschuhe an den Nagel. picture-alliance

"Vor vier Jahren wurde in meiner Zeit bei Milan festgestellt, dass ich unter Hypothyreose leide", erklärte Ronaldo, der sich aufgrund seiner Gewichtsprobleme von den brasilianischen Medien immer wieder den Spitznamen "O Gordo", der Dicke, gefallen lassen musste, erstmals: "Ich hätte zur Behandlung eigentlich Hormone nehmen müssen, aber das wäre Doping gewesen. Vielen wird es jetzt leidtun, sich über meine Gewichtsprobleme lustig gemacht zu haben. Aber ich nehme das keinem übel. Ich wollte dies erst am letzten Tag meiner Karriere öffentlich machen."

Am Montag kam Ronaldo mit Corinthians-Präsident Andrés Sanchez und in Begleitung seiner Söhne Alex und Ronald zu seiner letzten Pressekonferenz als Profi. Schon am Sonntag hatte es erstmals hartnäckige Hinweise darauf gegeben, dass "O Fenomeno" seine Laufbahn sofort beenden würde: "Ich möchte weiter machen, aber ich kann nicht mehr. Es wird Zeit", hatte der Vollblutstürmer, der ursprünglich noch bis 2011 bei Corinthians unter Vertrag stand, der Tageszeitung "Estado de Sao Paulo" gesagt.

"Die letzten drei Tage habe ich wie ein Kind geheult"

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Schon im Vorjahr wurde allerdings ein baldiges Karriereende wahrscheinlich. "Ich kämpfe gegen die Waage und die Schmerzen", bekannte Ronaldo, immer wieder von Verletzungen gebeutelt, damals. Man hatte jedoch trotzdem damit gerechnet, dass Brasiliens Fußballheld noch bis zum Jahresende weitermachen würde. Jetzt musste er dem Körper Tribut zollen - und das fiel nicht leicht: "Die letzten drei Tage habe ich wie ein Kind geheult."

Allerdings gibt es kaum einen Titel, den Ronaldo in seinen 18 Profijahren nicht erreichte. Mit über 400 Toren trug er dazu bei, dass er sich als zweifacher Weltmeister (1994 und 2002), Weltpokalsieger (2002), dreifacher Weltfußballer (1996, 1997 und 2002), WM-Rekordtorschütze (15 Tore) und mehrfacher Liga-Torschützenkönig (u.a. 1997 und 2004 in Spanien) bezeichnen darf.

Ronaldo

Der Abschied fiel ihm nicht leicht: Ronaldo verdrückt auf der Pressekonferenz eine Träne. picture-alliance

Nach seiner Anfangszeit bei Cruzeiro Belo Horizonte begann Ronaldos "Europatour" 1996 bei der PSV Eindhoven. Über Barcelona, Inter Mailand und Real Madrid landete er beim AC Mailand. Ende 2008 ging es dann zurück in die Heimat, weil Milan den Vertrag seines Routiniers, der sich mit einem Riss der Patellasehne im linken Knie herumschlug, nicht verlängern wollte. Bei Corinthians, das jüngst in Roberto Carlos bereits einen Superstar verlor , erlebte er noch einmal einen zweiten Frühling, erzielte 35 Tore in 69 Spielen.

All das ist jetzt Geschichte. "Ich will im Spiel eine Aktion ausführen, kann das aber nicht mehr wie gewünscht", sagte Ronaldo am Montag: "Die Zeit ist vorbei."