Bundesliga

Tiago Tomas erklärt seinen Wechsel zum VfB

Stuttgarts Neuzugang aus Portugal bereitet Freude und macht Hoffnung

Tiago Tomas erklärt seinen Wechsel zum VfB

Sofort in Stuttgart angekommen: Tiago Tomas.

Sofort in Stuttgart angekommen: Tiago Tomas. imago images/Sportfoto Rudel

Als sein Name das erste Mal als möglicher VfB-Neuzugang auftauchte, mochte keiner so richtig daran glauben. Ein Jungprofi, ausgebildet bei Sporting Lissabon, wo er nicht nur in der Meisterschaft, sondern auch im Pokal und sogar in der Champions League eingesetzt wurde, dazu noch U-21-Nationalspieler und vielseits umworben, sollte den VfB im Abstiegskampf verstärken? Aus den Gerüchten wurden schnell Tatsachen. Tiago Tomas heuerte bei den Schwaben an und hat sich bereits in seinem zweiten Einsatz, seinem ersten von Beginn an, zum Hoffnungsträger gemausert.

"In dieser Saison habe ich nicht so viel gespielt", sagt der 19-Jährige über seine Beweggründe, Sporting zu verlassen. "Als das Interesse des VfB kam, hat mir der Gedanke gefallen." Nach einem Gespräch mit Trainer Ruben Amorim, seinem Agenten und dem Sichten von Aufnahmen von Spielen des VfB und dessen Gelände entschied sich der Jungprofi für die Schwaben. "Der VfB ist ein großer Klub in Deutschland, hat viele Titel schon gewonnen, aber in den vergangenen Jahren nicht mehr den Platz inne, den er verdient." Er fühle sich "geehrt, bei einem so großen Klub zu spielen".

Tiago Tomas redet nicht über seinen Vertrag und erkundet die Stadt

Dass er von einem Titelanwärter zu einem Abstiegsaspiranten gewechselt ist, sei ihm durchaus bewusst. "Natürlich weiß ich um die Situation", sagt Tiago Tomas. "Aber wir haben genügend Qualität, um da rauszukommen. Das wird nicht einfach, aber ich bin sicher, dass wir es schaffen. Wir steigen nicht ab." Ob im Fall der Fälle sein bis 2023 unterzeichneter Leihvertrag auch über diesen Sommer hinaus Bestand habe, will er nicht verraten. "Ich rede nicht über Verträge." Dies sei auch nicht nötig, weil man die Klasse halte. "Davon bin ich überzeugt."

Tiago Tomas macht den Eindruck eines über seine Entscheidung durchaus zufriedenen Profis. Eine Wohnung ist bereits angemietet, beim Einzug hat die Mutter geholfen, Freunde haben ihm zudem über die ersten Tage in der Fremde hinweggeholfen. Der 19-Jährige war bereits im Stuttgarter Zoo, auf dem Fernsehturm, erkundet die Stadt. "Ich bin sehr offen und keiner der zuhause sitzt".

Stürmer gibt sich flexibel: "Ich fühle mich auch auf den Flügeln wohl"

Auch nicht mehr gerne auf der Bank, wie zuletzt in Lissabon. "Im vergangenen halben Jahr habe ich vor allem in der Schlussphase eines Spiels gespielt", sagt der Stürmer, der mit seinen beiden Treffern in Leverkusen für mehr Startelfeinsätze für sich geworben hat. "Die Partie in Leverkusen gibt mir Selbstvertrauen." Gerade und besonders für das anstehende Duell mit Bochum. "Es ist ein wichtiges Spiel, weil wir anfangen müssen zu punkten. Das gilt aber jetzt Woche für Woche."

Dass mit Sasa Kalajdzic, der nach abklingenden Wadenproblemen heute wieder auf dem Rasen eine erste individuelle Einheit absolviert hat, gegen Bochum wahrscheinlich wieder zum Team stößt, spiele für ihn keine Rolle. Die Frage, ob dies seine Einsatzchancen schmälert, sei "eine für den Trainer. Jeder will spielen, aber das entscheidet der Trainer". Vor allem, auf welcher Position Pellegrino Matarazzo den Portugiesen einzusetzen gedenkt, der sich alternativ anbietet. "Ich fühle mich auch auf den Flügeln wohl."

George Moissidis

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