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Taschentücher in Valencia - Atletico legt den Grundstein

Achtelfinal-Hinspiele: Real am Mittwoch gegen Sevilla

Taschentücher in Valencia - Atletico legt den Grundstein

Foul? Atletico-Coach Diego Simeone (re.) ist da anderer Meinung.

Foul? Atletico-Coach Diego Simeone (re.) ist da anderer Meinung. imago

Atletico bekam es im Pokal-Achtelfinalhinspiel mit Las Palmas zu tun, beim Aufsteiger von der Ferieninsel Gran Canaria saß Kevin-Prince Boateng zunächst auf der Bank. Viele Torszenen gab's nicht zu sehen. Atletico versuchte wie gewohnt, aus einer sicheren Defensive heraus Nadelstiche zu setzen. Das gelang in der 23. Minute: Nach einer Flanke köpfte Castellano das Leder direkt vor Kokes Füße, der mit rechts abzog und ins linke untere Eck traf. Griezmann grätschte noch nach dem Ball, stand aber nicht im Abseits.

Die Colchoneros verwalteten das Ergebnis erst einmal, da half Las Palmas auch über 60 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte nicht viel. Und in der Offensive schlug die Simeone-Elf wie gewohnt eiskalt zu! Nach einem Seitenwechsel hatte Vrsaljko auf rechts jede Menge Platz. Seine Flanke auf den langen Pfosten köpfte Gameiro in die Mitte, anstatt selbst aufs Tor zu zielen. Kurz vor der Torlinie brauchte Griezmann den Ball per Kopf nur noch über die Linie zu drücken (51.).

Boateng wirkte erst ab der 72. Minute mit, fiel aber nur durch einige Fouls und Gezeter auf. Einen fußballerischen Höhepunkt setzte Atletico mit einer wundervollen Kombination über Griezmann, der aber nach mehreren Doppelpässen in Folge an Keeper Lizoain scheiterte.

Valencias Desaster - Proteste gegen Lim

Frust pur: Im Mestalla wurden die weißen Taschentücher rausgeholt.

Frust pur: Im Mestalla wurden die weißen Taschentücher rausgeholt. picture alliance

Das Jahr beginnt für Valencia, wie das alte endete: mit Sorgen. Am 30. Dezember hatte Trainer Cesare Prandelli überraschend seinen Abschied nach nur drei Monaten Amtszeit verkündet , offenbar war Vereinsboss Peter Lim nicht bereit, das Team nach den Wünschen des Italieners zu verstärken. Zum fünften Mal sprang nun Voro Gonzalez als Interimscoach ein. Doch das Pokalspiel gegen Vigo geriet zum Desaster.

Ganze 19 Minuten waren gespielt, da lag Valencia im heimischen Mestalla mit sage und schreibe 0:3 zurück. Und das auch noch durch dilettantische Fehler: Stellvertretend das Einsteigen im Strafraum von Jimenez (Iago Aspas verwandelte den fälligen Elfmeter in der 3. Minute) oder der Ballverlust von Cancelo vor dem 0:2. Bongodas abgefälschter Schuss schlug im kurzen Eck ein (14.). Fünf Minuten später war die rechte Abwehrseite komplett verwaist, Bongodas punktgenauen Querpass bugsierte Wass aus sechs Metern über die Linie. Zwar gelang Parejo vom Elfmeterpunkt aus das 1:3 (58.), doch dann zog der überragende Bongoda noch einmal an. Bei einem Konter bediente er den steilgelaufenen Guidetti, der Keeper Domenech umkurvte und einschob (75.).

Dem Abpfiff des Referees folgten gellende Pfiffe der Zuschauer, die vereinzelt auch mit weißen Taschentücher winkten – in Spanien die Höchststrafe der Fans für die eigene Mannschaft. Bereits vor der Partie hatten sie gegen Besitzer Lim mit Plakaten protestiert. Die simple Forderung: "LIM GO HOME".

Eibar mit einem Bein im Achtelfinale - Depor dankt Joselu

Auch in den beiden weiteren Spielen erarbeiteten sich die Gastmannschaften gute Ausgangspositionen. Eibar gewann überraschend mit 3:0 bei CA Osasuna, Alaves holte ein 2:2 bei Deportivo La Coruña. Das war allerdings fast zu wenig für die Basken, die schon mit 2:0 in Front gelegen hatten. Der Ex-Bundesliga-Akteur Joselu stellte in der Nachspielzeit noch auf 2:2.

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