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Super-League-Verfechter setzen auf früheren RTL-Chef

Reichart soll umstrittenen Wettbewerb mit auf den Weg bringen

Super-League-Verfechter setzen auf früheren RTL-Chef

Im April 2021 hatte es vielerorts Proteste gegen die Gründung einer Super League gegeben - hier Chelsea-Fans in London.

Im April 2021 hatte es vielerorts Proteste gegen die Gründung einer Super League gegeben - hier Chelsea-Fans in London. imago images/MB Media Solutions

Die Agentur "A22 Sports Management" ist bislang nicht vielen Fußballfans ein Begriff, dabei arbeitet sie daran, die Fußballlandschaft grundlegend zu verändern. Das Unternehmen wurde nach eigenen Angaben ins Leben gerufen, "um die Gründung der European Super League zu begleiten und zu unterstützen".

Am Mittwoch vermeldete "A22 Sports Management", dass Bernd Reichart neuer Geschäftsführer ist. Nach dem im April 2021 krachend gescheiterten ersten Versuch mehrerer europäischer Spitzenklubs, eine von der UEFA unabhängige Super League zu gründen, soll der 48-Jährige den Weg für eine "Super League 2.0" bereiten.

Real, Barça und Juventus "stellen die richtigen Fragen"

In seiner neuen Position werde er "einen umfassenden Dialog mit den verschiedenen Akteuren im Fußball starten, einschließlich Vereinen, Spielern, Trainern, Fans und politischen Entscheidungsträgern", heißt es in der Mitteilung der Agentur. "Ziel ist es, die Entwicklung eines nachhaltigen Sportmodells für europäische Klubwettbewerbe auf den Weg zu bringen, das die langfristigen Interessen der Fans und ganzen Fußballgemeinschaft reflektiert."

Reichart, der von 2013 bis Ende 2021 für RTL arbeitete und dort zuletzt CEO der RTL Mediengruppe Deutschland war, ist sich sicher, "dass der Fußball, den wir alle lieben, profitieren wird, wenn wir gemeinsam einen ehrlichen und offenen Dialog - frei von Zwängen - über eine bessere Zukunft durch eine ernsthafte Reform führen".

Mit Real Madrid, dem FC Barcelona und Juventus Turin hat sich nur ein Trio der damals zwölf Super-League-Gründerklubs nicht von der ursprünglichen Idee verabschiedet und klagt derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof gegen das Monopol der UEFA. "Die Präsidenten von Real Madrid und FC Barcelona sowie der Vorsitzende von Juventus Turin haben erst kürzlich ihre Sicht auf die Probleme unseres Sports öffentlich geschildert. Ich bin überzeugt, dass sie die richtigen Fragen stellen", sagt Reichart.

Reichart will "Schwachstellen" beheben: "Es muss einen offenen Wettbewerb geben"

Dem neuen Mitstreiter von Real, Barça und Juve schwebt ein Wettbewerb vor, der "attraktiver, unterhaltsamer, spannender, gerechter und wirtschaftlicher" ist, wie er der "Bild" sagte. Die vor anderthalb Jahren konzipierte Super League, gegen die zahlreiche Fans mit Erfolg massiv protestiert hatten, habe "klare Schwachstellen" gehabt. "Es muss einen offenen Wettbewerb mit sportlicher Qualifikation wie Auf- und Abstieg geben", glaubt Reichart. "Jeder europäische Verein muss sich qualifizieren können - von Legia Warschau über Union Berlin bis Real Madrid."

jpe

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