Beim VfB Stuttgart gab es nach dem jüngsten 0:0 in Parma im UEFA-Cup folgende personelle Änderungen: Tiffert, Kuranyi (zuletzt Adduktoren-verletzt) und Hinkel (Grippe) spielten für Zivkovic (Gelb-Rot-gesperrt), Szabics und Gerber. Herthas Trainer Falko Götz brachte nach dem 2:1-Erfolg gegen Nürnberg Schröder, Fathi, Marx, Marcelinho und Wichniarek für Friedrich (Gelb-gesperrt), Dardai, Reina, Neuendorf (Gelb-Rot) und Rafael.
Beide Teams begannen forsch, suchten sofort den Weg in die Offensive. Die Aktionen in den Anfangsminuten waren aber auch stark von Hektik geprägt. Als die Berliner versuchten, Ruhe ins Spiel zu bringen und den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten, schlug der VfB mit einem schnell vorgetragenen Angriff zu: Soldo spielt Cacau an der linken Seitenauslinie frei, der Brasilianer zieht gegen zwei Mann nach innen und schießt aus 25 Metern mit rechts fulminant aus halblinker Position. Der Ball geht hinter Fiedler an die Unterkante der Latte und von dort ins Tor (10.). Die Berliner waren keineswegs geschockt, trieben den Ball über viele Stationen nach vorne, konnten sich gegen die kompakt stehenden Schwaben aber nicht entscheidend in Szene setzen. Der VfB lauerte konzentriert in der Defensive stehend auf schnelle Gegenangriffe. Die Teams führten die Partie intensiv, der Einsatz stimmte, das Überraschungsmoment fehlte aber hüben wie drüben, so dass die Abwehrreihen meist leichtes Spiel hatten. Das Geschehen spielte sich fast ausschließlich im Mittelfeld ab, Höhepunkte waren äußerst selten. Es gab kaum Spielfluss, der Ballbesitz wechselte ständig, zudem unterbrachen zahlreiche Nickligkeiten die Offensivbemühungen. Daraus resultierende Freistoß-Flanken in den Strafraum fanden keinen Adressat. Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine. Unverändert ging auch das Spiel weiter. Der VfB besann sich zunächst einmal auf die Sicherung des Vorsprungs und hatte es bei dieser Aufgabe nicht allzu schwer, da die Berliner zu behäbig im Spielaufbau waren. Nach vorne gingen die Schwaben kein Risiko. Resultat war ein ereignisloses Mittelfeldgeplänkel. Nach einer knappen Stunde gab's die erste Torgelegenheit für Hertha BSC: Bastürk bringt einen Freistoß von links an den rechten Pfosten, dort taucht Kovac allein auf und köpft Richtung linken Pfosten, doch Stranzl klärt auf der Linie. Fast im Gegenzug scheiterte Kuranyi mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel an Fiedler. Nun war mehr Bewegung im Spiel, waren die Aktionen nicht mehr so statisch und es gab die nächste Gelegenheit: Bastürk spielt Gilberto links im Strafraum frei, doch der Brasilianer spielt nach innen, wo Wichniarek verpasst, statt selbst zu schießen. Nach diesen wenigen turbulenten Minuten formierte sich der VfB wieder und machte hinten dicht. Herthas Trainer Falko Götz brachte derweil mit Rafael einen Stürmer für den defensiven Mittelfeldspieler Niko Kovac. Die Berliner rannten unermüdlich gegen das dichgestaffelte Stuttgarter Bollwerk an. Die Aktionen waren aber meist zu durchsichtig und wenig durchdacht. Der VfB lauerte fast ausschließlich auf Konter, stand sonst weit zurückgezogen. Hertha bot fast Einbahnstraßen-Fußball, Stuttgart kam nur ganz selten zu Entlastungsangriffen, aber auch nicht in Not. Den Berlinern fehlten die Ideen, um den VfB-Riegel knacken zu können. Der VfB Stuttgart gewinnt nach toller Defensivleistung mit 1:0 gegen Hertha BSC Berlin, das vor allem in der zweiten Spielhälfte fast Einbahnstraßen-Fußball bot, sich aber gegen das Bollwerk der Schwaben viel zu ideenlos präsentierte und nur wenige Chancen erspielen konnte.